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„Gefährliche Menschen haben gefährliche Hunde“ – KURIER vom 30.8.2025
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„Mehr Platz für Hunde“ – eine Initiative
Folgendes Mail erreichte mich vor einiger Zeit und ich leite es gerne an Euch weiter. Im Anschluss daran mein Kommentar dazu.
Hallo, liebe Hundefreunde/Innen!
Es gibt eine wichtige Initiative, damit unseren Hunden mehr legale Plätze in Form von eingezäunten Hundezonen für Freilauf und Sozialkontakte zur Verfügung gestellt werden.
Die Konflikte zwischen Nicht-Hundehaltern und Hundehaltern sind seit jeher ein großes Thema! Der Gesetzgeber verschärft immer mehr die Gesetze zur Hundehaltung, vor allem bezüglich Leinen- u. Maulkorbpflicht. In Wien gibt es neben zu kleinen Hundezonen, die man bestenfalls als „Hundeklos“ bezeichnen kann, bereits einige artgerechte Hundezonen, aber auch hier wäre hinsichtlich der Bevölkerungsdichte und damit sehr hohen Hundepopulation noch weiterer Handlungsbedarf für mehr große, eingezäunte Freilaufflächen gegeben.Aber gerade im ländlichen Bereich sieht es bezüglich legaler Freilaufflächen sehr traurig aus, hier wird bis auf einige Ausnahmen leider noch kaum etwas für die artgerechte Haltung bezüglich Freilauf und Sozialkontakte unternommen. Obwohl in fast allen österr. Gemeinden im Ortsgebiet Leinen- oder Maulkorbpflicht herrscht und auch außerhalb des Ortsgebiets auf den Wald-, Feld- u. Wiesenflächen der legale Freilauf durch das Jagdgesetz genau genommen verboten ist – denn dass ein bewegungsfreudiger Hund sich im Laufen mit anderen Hunden nur bis max. 10 m vom Besitzer entfernt, ist kein richtiger Freilauf – ein gesunder Hund läuft viel schneller und damit auch weiter, als max. 10 m. Und außerdem kann der Hund in seiner Ureigenschaft als Beutegreifer mit je nach Rasse mehr oder weniger ausgeprägtem Jagdtrieb auch eine Gefahr für das Wild darstellen! Das heißt also, dass gerade im ländlichen Bereich die Hunde keine legalen Möglichkeiten haben, ausreichenden Freilauf mit Sozialkontakten zu Artgenossen zu haben.
Das von Seiten der Gemeinden gerne genannte Argument “…der Hund soll im Garten seine Geschäfte verrichten und dort laufen“ kann (abgesehen davon, dass auch im ländlichen Bereich nicht jeder einen eigenen Garten hat) jede Person, welche Ahnung bezüglich artgerechter Hundehaltung hat, selbstverständlich nicht akzeptieren!
Dieses Beispiel zeigt, dass sehr wohl einiges GETAN werden KANN! Aber die Einhaltung der verschärften Leinen- u. Maulkorbpflicht sowie des Jagdgesetzes ist ohne ausreichend zur Verfügung gestellten, eingezäunten Freilaufplätzen (Hundezonen) genau genommen hundefeindlich, denn jeder Hund braucht zur Befriedigung seiner Grundbedürfnisse und zu einer guten Sozialisierung u.a. auch ausreichend Bewegungsfreiheit und Kontakte zu Artgenossen ohne Leine (siehe z.B. auch den Text von A. Univ. Prof. Dr.med. vet. Irene Sommerfeld-Stur http://www.sommerfeld-stur.at/gefahren/zwang)!Deshalb ist der Zusammenhalt ALLER HUNDEHALTER gefordert – JETZT, sofort! Denn jede Initiative kann trotz aller Bemühungen der Initiatoren nur so gute Erfolge bringen, wie es aktiv Unterstützende gibt! Darum möchte ich den Link zu dieser Initiative hiermit an Euch / Sie alle weiterleiten, damit so viele Menschen wie möglich ihre Stimme zur Unterstützung abgeben. http://www.platzfuerhunde.at
Gute Idee – ABER:
All das, was hier gesagt wurde, ist gut und richtig, und es wurde von fairdog auch schon mehrfach gesagt und verlangt. Wir alle wissen, wie wichtig echte Hundeauslaufzonen sind. Aber wir leben, was Hunde betrifft hier in Österreich in einem sehr sonderbaren Land. Auf der einen Seite glauben Landespolitiker für Ordnung sorgen zu müssen, indem sie Hunde nach ihrem „Gefahrenpotenzial“ (sprich: Beißkraft und Rasse) beurteilen lassen, auf der anderen Seite leben Hundehalter weitgehend in einer gesetzlichen Grauzone:
- Es gibt noch immer kein nachvollziehbares österreichisches Hundehaltegesetz.
- Es gelten fast in jedem Bundesland eigene Gesetze.
- Die Bundesländer haben entweder keinen oder ihren eigenen lokalen Hundeführschein, der auch nur lokale Gültigkeit hat. Und selbst der ist bei den derzeit noch sehr unterschiedlichen Unterrichts-, Trainings- und Prüfungskriterien keineswegs eine Garantie für den richtigen Umgang mit dem Hund.
- Es gibt weder eine normierte Hundehalter-Ausbildung (Hunde brauchen keine Ausbildung – nur souveräne gut informierte FührerInnen) noch eine Norm für Sachkundeseminare. Die einzelnen Seminare unterscheiden sich sowohl was ihren Inhalt betrifft, als auch im Hinblick auf Dauer und Kosten wesentlich voneinander. (Wenn ich also von Sachkundeseminaren rede, dann meine ich fairdog-Standard.)
- Die derzeitigen Inhalte für den Hundeführschein wären ein guter Pflicht-Standard für JEDEN Hund. Für „Hunde mit Gefahrenpotential“ braucht es ein professionelles Sozialisierungsprogramm, das ganz anders aussehen müsste.
- Bei vielen Hundebesitzern gehört die Kastration seines Hundes noch immer zu den absoluten Tabus und die Ansicht, man tue seinem Hund damit etwas an, hält sich wacker bis hinauf in die Spitze einzelner Hundetrainer und einem ewig gestrigen Teil der Tierärzteschaft. (Von den Biologen rede ich erst gar nicht)
Wenn ich mir nun vorstelle, wie schlampig geführte Hunde, läufige Weibchen und unkastrierte Rüden von ahnungslosen Hundehaltern in diese Hundefreilaufzonen geführt werden und dort klar Schiff machen, graut mir. Das soll nicht heißen, dass ich gegen mehr Hundeauslaufzonen bin, ganz im Gegenteil. Aber es muss im Gegenzug baldigst ein nachvollziehbares gesamtösterreichisches Hundehaltegesetz für alle Hundehalter geben. Alles andere ist gesetzlicher Pfusch und fördert nur Konflikte.
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Abschaffung der Hundesteuer – eine gute Idee?
Es gibt eine neue Initiative von diversen Organisationen: Abschaffung der Hundesteuer. Klingt super, ist meiner Ansicht nach aber unrealistisch und populistisch und hat deshalb kaum Chancen, umgesetzt zu werden. Ich vermute daher viel eher einen Köder für neue Mitglieder dieser Organisationen.
Natürlich verstehe ich die Argumente, die für eine Abschaffung der Hundesteuer sprechen, denn die Hundesteuer ist ein Relikt aus dem Mittelalter (siehe Wikipedia Hundesteuer Geschichte) und war als Luxussteuer gedacht: Wer einen Hund hielt, hatte nach Ansicht des Fiskus entweder Haus und Hof zu verteidigen oder er ging auf die Jagd. Beides kein Zeichen für Armut. Nur – und jetzt wird’s ja wieder witzig: Der Adel und die Gutsherren waren von der Hundesteuer befreit.
Warum ich persönlich nicht für eine Abschaffung der Hundesteuer bin, ist schnell erklärt: Sie ist ein wichtiges Steuerungsinstrument. Z.B. gegen zu viele Hunde – vor allem in den Städten. Der Vergleich zu Katzen und Meerschweinchen, für die man ja auch keine Steuer entrichten müsse, geht ins Leere, denn Hunde können, anders als Meerschweinchen und Katzen, zu einem maßgeblichen Störfaktor im Zusammen-leben von Menschen werden. Vor allem dann, wenn sie nicht sachkundig gehalten und geführt werden. Die Hundesteuer könnte bei entsprechender Dotierung aber auch die finanzielle Grundlage zu einer wirksamen Verwaltung des Hundebestandes bilden, die für eine Reihe von Aufgaben und Kontrollen (Sauberkeit, korrekte Hundeführung, Hundeführschein, Anmeldung, Produktion und Ausgabe von Hundemarken, etc.) zuständig ist. Wer die Gegebenheiten in manchen Bezirken Wiens und diversen Sozialbauten unserer Städte kennt, weiß wovon ich rede. Außerdem brauchen wir die Hundesteuer für die Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur für Hundehalter.
Solange die Hundesteuer aber weder an einen Zweck, noch an eine Leistung der Kommunen für die Hundehalter gebunden ist, halte ich sie für unsozial und ungerecht. Derzeit fließt sie in die Gemeindekassen, ohne dass die Gemeinden zu was auch immer verpflichtet wären. Es bleibt den einzelnen Kommunen überlassen, ob und was sie für die Bedürfnisse der Hundehalter zu tun bereit sind. Das bringt gar nichts. Wenn aber eine Gemeinde eine sinnvolle Infrastruktur für Hundehalter schafft (Hundefreilauf- bzw. hundefreundliche Zonen, Hundesäckchenspender, Mülleimer in vernünftigen Abständen, usw.), dann soll sie auch das Recht haben, dafür einen Beitrag (entsprechend ihren Leistungen und Aufwendungen) einzufordern. Meine ich.
Und was ist Eure Meinung zu diesem Thema? Schreibt mir!
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Achtung! Brut- und Setzzeit von Mitte März bis 15. Juli
Bitte Hunde jetzt in Wald und Feld an die Leine!
Der Klimawandel lässt auch den Frühling früher kommen. Der Wald füllt sich mehr und mehr mit frisch gesetzten Jungtieren und Bodenbrütern. Sie brauchen jetzt vor allem Ruhe und Sicherheit.
Solange wir uns auf den bestehenden Waldwegen und Pfaden bewegen, ist das für Wildtiere überschaubar und nicht bedrohlich. Zur Bedrohung werden wir aber, wenn wir diese, uns vorbehaltenen Räume verlassen und uns innerhalb ihrer Lebensräume bewegen. Die Tiere reagieren auf Eindringlinge – und das sind wir dann – extrem gestresst und geraten leicht in Panik. Dabei flüchten sie oft kilometerweit bis sie sich wieder sicher fühlen. Besonders frei laufende Hunde stellen eine völlig unberechenbare Bedrohung für das Wild und die hilflosen Setzlinge dar.
Deshalb BITTE führt Eure Hunde zwischen jetzt und Mitte Juli kontrolliert an der Leine!
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ACHTUNG! GIFT!
Es wird jetzt immer wieder von irgendwelchen Psychos in Parks oder im Wald Gift ausgelegt!
Um Vergiftungen zu vermeiden, sollte Euer Hund beim Spaziergang stets unter Eurer Kontrolle sein.
Also bitte nur an der Leine!
Nur wenn Ihr mit Eurem Hund sehr aktiv spielt (z.B. mit Futtersack oder Reizangel) kann der Hund frei laufen.
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Brief an einen Jäger
Lieber Freund!
Dass sich Hundehalter und Jäger nicht immer freundlich zugetan sind, wissen wir beide. Und wir wissen auch warum das so ist: Es sind die sehr rigorosen Jagdgesetze und deren Unvereinbarkeit mit der persönlichen Freiheit des Menschen und seines besten Freundes. Auf Grund dieser Gesetze ist eine artgerechte Führung eines Hundes im Freiland praktisch nur über permanenten Gesetzesbruch möglich. Aber ich gehe mit Ihnen 100 %-ig konform, wenn Sie mehr Respekt vor dem Eigentum einfordern und betonen, dass wir alle nur Gäste in unserer Natur sind. Sie wissen, dass das auch in meinen Hundeführ-Seminaren zum Ausdruck gebracht wird. Nur: Hunde sind nicht das große Problem des Wildes. Die wahren Probleme von Bambi & Co sind die zunehmende Verbauung ihrer Lebensräume, der mörderische Straßenverkehr, die maschinelle Landwirtschaft; vielleicht auch die Wilderei.
Die Probleme der Jägerschaft sind doch eher die zurückgehenden Wildbestände, die die Erfüllung der vorgegebenen Abschusspläne nahezu unmöglich machen. Aber Hunde und deren Besitzer sind gemessen an Straßenverkehr, Wilderei und maschineller Landwirtschaft ein marginales Problem. Es ist allerdings eines, das sich sehr leicht emotional aufheizen lässt. Lesen Sie doch einmal in den Internetforen der Jägerschaft. Dieser Hass auf Hunde ist doch völlig irrational und er führt zu Kurzschlusshandlungen, wie das Vergiften oder Abknallen von Haushunden. Natürlich reagieren Hundehalter verstört bis aggressiv.
Ich selbst bin sehr viel mehr für gegenseitigen Respekt und Fairness. Reden wir einmal nur von Rehen: Sie wissen, es würde mir persönlich nicht im Traum einfallen, ein friedlich dahinäsendes Reh aus dem Hinterhalt abzuschießen, und jedes gerissene oder zu Tode gehetzte Reh tut mir unendlich Leid. Also lassen wir doch die Kirche im Dorf: Österreichweit wurden im Jagdjahr 2013/14 etwa 275.000 Rehe ganz legal abgeschossen, statistisch gesehen sind das 756 pro Tag. 71.370 Rehe starben als Fallwild, 38.000 davon auf Österreichs Strassen – 104 pro Tag. Knapp 1.000 Rehe werden lt. Jagdverband jährlich durch Hunde getötet + einer Dunkelziffer von noch einmal 500. Das sind insgesamt 1,8 % vom Fallwildanteil. Und über diese 1,8 % – das sind 4 Rehe pro Tag österreichweit – wird ausgiebig in den diversen Gazetten berichtet. Halten Sie das für fair? Halten Sie das wirklich für ein vordringliches Problem? Seien wir doch einmal ganz ehrlich: Ein Reh hat eine Daseinsdauer von 2-3 Jahren (wenn überhaupt) und es lebt und wird gehegt, um zeitgerecht von einem Jäger erlegt zu werden. Es ist Wild und dann Wildbret, und als Wirtschaftsfaktor schließlich ein Produkt: Ich kann heute jederzeit ein ganzes Reh in der Decke unter 60 Euro kaufen.
Ein Hund ist nicht einfach nur ein Tier. Unsere Haushunde sind (auch wenn man es ganz sachlich betrachtet) unsere Gefährten. Und sie sind Familienmitglieder, sie sind Teil unseres Lebens und unseres Alltags und wenn ein Hund (oder eine Katze) abgeschossen wird, dann wird ein Leben aus einer Familie gerissen und es hinterläßt immer tiefe Trauer und Schmerz. Ich verstehe die Gefühle eines Jägers, wenn er ein gerissenes Reh sieht. Aber das ist weiß Gott kein Grund, alle Hunde und deren Halter zu hassen. Es ist Teil des Lebens. Es passiert eben manchmal und es wird immer wieder passieren. Auch dann wenn Sie alle Hundehalter ausbilden und alle Hunde zu Gehorsam erzogen werden. Sie wissen es selbst: Auch die Hunde von Jägern revieren manchmal, und wenn dann ein Reh in der Nähe ist kann es zur Beute werden. Das ist so, und niemand wird es ändern, so wie niemand einen Unfall bei der Arbeit, zu Hause oder auf der Straße zur Gänze ausschließen kann. Ich weiß das und Sie wissen das auch. Ein bisschen guter Wille auf beiden Seiten und wir haben es netter.
Mit herzlichen Grüßen Ihr
Bernd H. Pierstorff -
Das Letzte Geschenk
In letzter Zeit wird in den Medien vermehrt über das Thema Sterbehilfe diskutiert. Den „sanften Tod“. Darf man? Soll man? Und vor allem WIE? Aber worum geht es hier wirklich? Ganz einfach: Sich oder einem geliebten Menschen die Schrecken des zu erwartenden „natürlichen“ Todes zu ersparen.
Es ist sicher das traurigste Kapitel in der Partnerschaft mit einem geliebten Wesen: Der Moment in dem wir erkennen müssen, dass das Leben unseres Gefährten seinem Ende zugeht. Aber wir wollen das nicht wahr haben, wir sind fest entschlossen, um das Leben unseres geliebten Hundes zu kämpfen. Der Tierarzt sagte doch, dass die OP machbar wäre, dass die Chemotherapie zwar sündteuer sei aber sein Leben verlängern könnte, dass ihm der Krebs wahrscheinlich nicht weh täte, die Medikamente machen das schon…Und das Herzerl kriegen wir auch wieder hin. Wird kosten, aber da geben wir nicht so schnell auf. Das Zauberwort heißt „Hoffnung“. Sie hält die Maschine in Gang. Es gibt Tierärzte, die von dieser letzten Hoffnung sehr gut leben, denn das alles kostet viele hundert, vielleicht sogar tausende Euro. Für ein paar Wochen, die unser geliebter Hund noch bei uns sein kann. Muss. Die wenigsten Hundebesitzer fragen sich, ob es diese paar Wochen wert sind, unseren Hund seinen, durch Alter und Krankheit erschwerten Lebensbedingungen auszusetzen. Ich musste mich in meinem Leben von vielen Hunden, die mir sehr ans Herz gewachsen waren, verabschieden. Es ist mir nie leicht gefallen, einem meiner vielen Hundefreunde zu raten, das Leiden seines Hundes durch einen sanften Tod zu beenden, bevor es wirklich zu spät dazu ist.
Wir alle sollten eines bedenken: Es gibt eine Qualität des Lebens und es gibt eine Qualität des Sterbens. Der „natürliche“ Tod unseres Hundes ist nicht selten der schlimmere Fall. Denn der natürliche Tod ist unberechenbar. Er kann im besten Fall das stille Einschlafen bedeuten – damit tragen wir dann auch keine Verantwortung. Sehr viel öfter aber bedeutet der „natürliche Tod“ unseres Hundes das langsame oder schnelle Versagen der Organe mit allen Nebenwirkungen. Dabei hätten es unsere Hunde es da besser als wir: Für sie ist die Länge, die Dauer ihres Lebens irrelevant. Für sie zählt nur die Qualität ihrer Lebenszeit. Am Ende ihres Lebens geht es „nur“ um Leiden oder Schlafen. Ein guter Tierarzt kommt sogar ins Haus, um dem Hund jeden Stress zu ersparen. Für uns Tierfreunde und –schützer eine vergleichsweise klare Entscheidung: Solange wir unserem Hund seine Schmerzen und sein Leid ersparen können, kann und soll er sein Leben genießen. Wenn wir das mit unseren Möglichkeiten nicht mehr erreichen können, ist es Zeit, unserem Hund ein sanftes Ende zu schenken. Ein „zu früh“ gibt es in diesem Fall nicht. Aber es kann ein „zu spät“ geben.WIR können und dürfen über die Qualität des Sterbens unseres Hundes entscheiden, ohne schlechtes Gewissen. Ein sanfter Tod als letztes Geschenk an unseren besten Freund. Auch wenn es UNS schwerfallen und weh tun wird. Gerhard Hauptmann sagt uns in einem seiner Stücke: „Der Tod ist die mildeste Form des Lebens, der ewigen Liebe Meisterstück.“ Die tiefe Wahrheit dieses Satzes sollte uns am Lebensende unseres Hundes, unseres besten Freundes, bewusst sein.
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Die gefährlichsten medizinischen Notfälle und Erste Hilfe!
Es passiert schneller als man denkt: Ein gemütlicher Hundespaziergang, plötzlich ist der Hund weg. Nach einigem Rufen taucht er mit einer blutenden Wunde auf oder er erbricht sich immer wieder oder es stimmt sonst etwas nicht mit ihm. Wann und wie kann ich selber helfen? Wann muß mein Hund sofort zum Tierarzt?
Hier eine Kurzanleitung für ERSTE HILFE.
- Erste-Hilfe-Set für zu Hause
- Sterile Gaze
- Verschiedene Größen von sterilem Abdeckmaterial
- Verbandgaze
- Leukoplast breit
- Selbsthaftender Verband (Peha-haft 6 cm)
- Nicht haftender Stützverband (6 cm)
- Sicherheitsnadeln
- Schere und Pinzette
- Aktivkohle (Kohletabletten) z.B. für den Fall von Vergiftungen!
- Betaisodona Salbe
- Betadisodona Lösung
- Zeckenzange
- Telefonnummern des Notfalltierarztes und des lokalen Toxikologie-Zentrums!
Notfälle mit denen man sofort zu einem Tierarzt muß!
- Alle Traumata oder Verletzungen/Frakturen
- Dyspnoe oder Atmungsschwierigkeiten
- Alle Anzeichen von Schock
- Starke Blutungen
- Würgen
- Unproduktives Erbrechen (bei großen Hunderassen)
- Häufiges Erbrechen
- Blutiger Durchfall (beim Welpen)
- Neurologische Anfälle/Koma/starke Apathie
- Harnabsatzprobleme
- Bei Trächtigkeit (zwei Stunden erfolglose Kontraktionen)
- Diabetische Krise
- Augenverletzungen
Die 3 häufigsten und brisantesten Notfälle:
1. Magendrehung
Anzeichen:
- Meistens eine halbe Stunde bis eine Stunde nach Futteraufnahme Unruhe.
- Geblähtes Abdomen, das sich mit der Zeit prall wie eine Trommel anfühlt.
- Brechreiz, ohne Futter hoch zu würgen
- Speicheln, Hecheln.
- Mit zunehmender Dauer Mattigkeit, Schock, Kollaps.
- Ursachen umstritten
- Meistens Hunde großer Rassen mit tiefem Brustkorb, vorwiegend Rüden
- Große Futtermengen/ Trockenfutter.
- Spielen oder Herumtollen nach der Futteraufnahme.
- Vorbeugung: Zweimal täglich füttern, Trockenfutter vermeiden.
- Ruhezeit nach dem Fressen.
Was tun?
Bei ersten Anzeichen umgehend Tierklinik aufsuchen. Unbedingt vorher telefonisch anmelden, damit alles vorbereitet ist wen man eintrifft – es zählt jede Minute!
Vorbeugung: Den Magen an der Zwerchfellwand festnähen. Am besten gleich während der Kastration2. Hitzschlag
Anzeichen
- Übermäßiges Hecheln
- Mattigkeit
- In schweren Fällen: Krämpfe, Fieberschübe, wässriger Durchfall und Bewusstseinsverlust—akute Lebensgefahr.
- Ursachen: übermäßige Anstrengung in Sommerhitze.
Was tun?
- Hund sofort in Schatten oder kühlen Raum bringen.
- Mit feuchten kühlen Tüchern langsam abkühlen.
- Wasser bereitstellen.
- Rescue Tropfen.
- Hund an sonnigen Tagen niemals im Auto zurücklassen (Schatten wandert!!).
3. Vergiftungen
Vergiftungen sind aufgrund der Vielfalt der Giftstoffe und deren Wirkung auf den Hund ein sehr weites Feld. Wenn der Hund Gift gefressen hat, ist das immer ein akuter Notfall. Manche Gifte wirken zeitversetzt und zerstören schleichend innere Organe, manche Gifte wirken sehr schnell. Ohne entsprechende Maßnahmen durch den Tierarzt würde der Hund sehr wahrscheinlich schwere Schäden davon tragen oder sogar sterben. Der Ersthelfer am Unglücksort übernimmt die notfall-medizinische Erstversorgung des Hundes, sichert eventuell vorhandene Giftproben und organisiert den unverzüglichen Transport zum Tierarzt: Unbedingt in der Klinik anmelden um den Arzt vorzubereiten.
Notfall-Checkliste
(Wenn Sie vermuten, daß Ihr Hund einen Giftstoff zu sich genommen hat)- Wenn Sie die Aufnahme des Giftes beobachtet oder Freßspuren, leere Verpackungen oder geöffnete Behälter mit giftigem Inhalt gefunden haben: Sofort unter Mitnahme einer Probe (Giftköder, Erbrochenes, Kot) zum Tierarzt
- Je früher der Tierarzt Gegenmaßnahmen einleiten kann, um so besser sind die Überlebenschancen!
- Je später die tierärztliche Behandlung beginnt um so eher kann es zu irreparablen Organschäden kommen! Der Hund ist in großer Gefahr, ohne tierärztliche Gegenmaßnahmen zu sterben!
- Die Folgen einer Vergiftung hängen stark von der Art des Giftes, der Menge (bezogen auf das Körpergewicht), die Konzentration, den Zeitraum des Giftkontaktes, die Art des Gift-Kontakts (z.B. Kontaktgift über die Haut, Atemgift über die Atmung oder über die Ernährung/Verdauung) und auch mit der aktuellen gesundheitlichen Kondition des Tieres (Alter, Vorerkrankungen) zusammen
- HINWEIS: Aufgrund der zeitversetzten und damit besonders heimtückischen Wirkung des Rattengiftes behandeln wird dieses wichtige Thema in einem eigenen Abschnitt.
- HINWEIS: noch gefährlicher für den Hund als Rattengift ist eine Vergiftung mit Schneckenkorn – es wirkt schneller – oft schon nach 30 Minuten und ist es einmal aus dem Magen-Darm-Trakt in den Kreislauf des Hundes gelangt, gibt es kein Gegengift.
- HINWEIS: falls der Hund direkt nach dem Gassigang oder Freilauf äußerlich sehr starke Schwellungen oder bereits blau-schwarze Hautverfärbungen aufweist, kann das ein erster Hinweis auf einen Giftschlangenbiß sein.
Die beiden häufigsten und gefährlichsten Gifte sind Rattengift und Schneckenkorn. Beide wirken unterschiedlich und verlangen nach sofortiger ärztlicher Hilfe! Dazu ein paar wichtige Hinweise:
Überlebenschancen bei Rattengift
- Je früher die Gegenmaßnahmen gegen das Rattengift beginnen, um so grösser ist die Überlebenswahrscheinlichkeit. Idealerweise wird bereits unmittelbar nach der Giftaufnahme die Resorption der verheerenden Wirkstoffe vom Darm in den Körper verhindert:
- Das kann man, wenn man in seiner Notapotheke die bereits vorab für seinen Hund dosierte Menge Aktivkohle bereit hat (Kohletabletten)! Die Aktivkohle wird im begründeten Verdachtsfall sofort verabreicht.
- Wenn dann das Gegenmittel gegen das Rattengift – hochdosiertes Vitamin K1 – auch noch angemessen frühzeitig durch den Tierarzt gespritzt werden kann – sind die Überlebenschancen gut. Wenn diese Behandlungen erfolgt sind und der Hund noch keine typischen Symptome der Rattenvergiftung u.a. Blutungen gezeigt hat – ist die Prognose gut bis sehr gut
- Als Vorsorge zum Beispiel für den Urlaub: Vitamin K1 in Tropfenform sind frei in der Apotheke erhältlich – das ist aber nur eine Erste Hilfe-Maßnahme. Hochdosiert gespritztes Vitamin K1 und je nach Ausprägung der Symptome auch eine intensivmedizinische Betreuung durch den Tierarzt sind dadurch nicht zu ersetzen!
Überlebenschancen bei Schneckenkorn
- WICHTIG: Die Beschreibungen auf den Verkaufsverpackungen von Schneckenkorn, zum Beispiel als „giftfrei“, können irreführend und falsch sein!
- WICHTIG: Schneckenkorn wirkt auch, wenn der Hund nach dem Spaziergang seine Pfoten abgeleckt und dabei zwischen den Zehen eingetretenes Schneckenkorn aufnimmt. Es genügt aber auch wenn der Hund durch bereits aufgelöste Giftkörner läuft, sich nachher die Pfoten ableckt!
- WICHTIG: Aufgrund des geringen Körpergewichts sind vor allem Welpen sind bei Giftköder-Attacken mit Schneckengift in großer Gefahr! Sie interessieren sich für alles und untersuchen vieles auf Freßbarkeit.
Hunde die an Schneckengift gestorbene Schnecken fressen, nehmen dabei die Giftstoffe ebenfalls auf. - In der Landwirtschaft wird Schneckenkorn teilweise im großen Stil u.a. im Gemüseanbau ausgebracht, besonders gefährlich ist dabei für die Hunde das Trinken aus Pfützen in solchen Gebieten.
- WICHTIG: Es gibt kein Gegengift gegen Metaldehyd! Die Aufnahme des Giftes vom Darm in den Körper muß deshalb so schnell wie möglich durch absorbierende Aktivkohle verhindert werden – dann sofort den Hund in die Tierklinik bringen!
- HINWEIS: Vertrauen Sie nicht (!) den Herstellerangaben auf der Verpackung. Es handelt sich um Werbeaussagen – wenn auf der Verpackung steht: Für Haustiere ungiftig. Das ist so vertrauenswürdig wie wenn sie Kalbsleberwurst kaufen – in der von Gesetzes wegen vor allem Schweineleber enthalten ist!
- Schneckenkorn kann unterschiedlich eingefärbt sein, von blau, ähnlich wie Blaukorn, grün bis rot.
- HINWEIS: Natürliche Schneckenvernichter sind Laufenten, Igel, Maulwürfe, Blindschleichen, Frösche und Kröten.
Der tödliche Wirkstoff im Schneckenkorn ist u.a. Metaldehyd. Weitere Wirkstoffe sind u.a. Methiocarb, Thiodicarb, Metaldehyd, Eisen(III)-phosphat. Metaldehyd ist ein Nervengift und führt zu Herzrasen, Muskelkrämpfen und zum Tod. Das Schneckengift schmeckt süßlich und ist für unsere Hunde nicht abschreckend. Die tödliche Dosis liegt bei Metaldehyd bei ca. 0,5 g pro kg Körpergewicht. Da das Nervengift Metaldehyd wirkt im Gegensatz zu Rattengift relativ schnell die Symptome sind oft unspezifisch und schwer zu erkennen. Metaldehyd wird im Körper zu Acetaldehyd und dann zu Essigsäure umgewandelt. Auch wenn der Hund die Vergiftung überlebt kann es in der Folge zu schweren Leberschäden kommen ein anderer Wirkstoff in Schneckenkorn ist Eisen-III-Phosphat, der für Warmblüter lt. Packungstext ungefährlich sein soll (ich würde es nicht darauf ankommen lassen).
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Die Hundemafia und unser Mitleid
Wir Österreicher sind Weltmeister im Spenden und im Retten von Hunden aus Ländern, die Hunde nur als Geldquelle aus dem unerschöpflichen Reservoir von ahnungslosen, vor allem aber mitleidsvollen Hundefreunden aus Österreich sehen. Spanien, Portugal, Zypern, Griechenland, Serbien, Rumänien, Italien, usw. Länder, die Hunde derart miserabel behandeln, dass sich österreichische Tierfreunde regelmäßig dazu veranlasst sehen, diese aus deren Tötungslagern zu befreien und sich damit Schwierigkeiten in einem von ihnen nicht erwartetem Maß einzuhandeln. Zumindest aber enorme, oft lebenslange Tierarztkosten und massive Erziehungs-probleme, weil diese Tier meist keine sozialisierende Jugendphase erleben durften. Das Perfide an diesem Geschäft: Unser Mitgefühl, das Mitleid der Menschen ist der Schlüssel zum Geschäftserfolg dieser Typen und die Grundlage für weiteres Tierleid.
Es gibt nur einen Weg, den Horror, der aus dem Wirken der internationalen Hundemafia resultiert, zu beenden: strengste Gesetze (die wird es nicht geben, dazu sind unsere Politiker zu sehr mit sich selbst beschäftigt) und den Mut, die Rettung dieser Hunde abzulehnen. Das klingt grausam, aber wenn man weiß, dass jede Hunderettung das Leid weiterer Hunde bedeutet, kann man sich vielleicht zum Nachdenken durchringen und ein bisschen „Grausamkeit“ zulassen. Besser ein paar Generationen dieser armen durch verheerende Zuchtbedingungen und schlechte Ernährung meist schon als Babys organisch und seelisch zerstörten Tiere sterben zu lassen, und damit die „Zucht“ weiterer todkranker Generationen unwirtschaftlich zu machen, als die Geldgier dieser „Züchter“ durch Verkaufserfolge über unser Mitleid zu nähren. Das sage ich als überzeugter Tierschützer und Hundefreund. Aber eines auf jeden Fall: Wenn Ihr solche „Händler“ beobachtet: Ruft sofort die Polizei!
Und was unsere südlichen Nachbarn und deren gestörtes Verhältnis zu Hunden betrifft: Ist es wirklich so erholsam, seine kostbaren Ferien in einem Land zu verbringen, wo man Tiere vor Euren Augen verhungern lässt und mit Füßen tritt? Ich selbst reise schon lange nicht mehr in den sogenannten „sonnigen Süden“. Erstens weil ich das Leid der Tiere dort nicht ständig vor Augen haben will und zweitens weil ich Menschen, die Hunde und Katzen wie Abfall behandeln, nicht mag. Weder als Mitmenschen, noch als Gastgeber. Das Problem der Hunde und Katzen in diesen Ländern, kann nur in diesen Ländern selbst gelöst werden: Durch gezielte Kastrationsprogramme, medizinische Versorgung, Aufklärung der Kinder – und entsprechende Gesetze in diesen Ländern (aber die wird es auch dort nicht geben…). Jedes Tierschutz-Projekt in diesen Ländern (wie z.B. ROBIN HOOD) verdient unsere Unterstützung. Aber wir müssen leider zur Kenntnis nehmen, dass wir das Leid dieser Tiere nicht beenden können, indem wir Hunde durch deren Ankauf „retten“. Denn jedes dieser Länder betrachtet den „Export“ dieser Hunde als Teil der Lösung seines Problems und deshalb sind die Retter dieser Hunde ungewollt zugleich auch wieder Teil des Problems, denn der Nachschub an misshandelten, vom Tode bedrohten Hunden ist in diesen Staaten unerschöpflich.
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Die jährliche Gesunden-Untersuchung Eurer Hunde ab dem 5. Lebensjahr
3 Hundeschicksale innerhalb von 5 Wochen:
SANTOS ein wunderschöner total lieber Border Collie, den ich 11 Jahre lang regelmäßig in Betreuung hatte und der für mich wie mein eigener Hund war, war noch Ende Oktober bei mir im Salon – scheinbar völlig gesund; 4 Wochen später musste er mit nur 12 Lebensjahren eingeschläfert werden: Milzkrebs im letzten Stadium.
STROLCHI, der von mir 8 Monate lang betreute und dann von mir adoptierte Drahthaarmischling, zeigte plötzlich Symptome einer schweren Erkrankung: Milzkrebs im letzten Stadium. Das Einzige, was ich für ihn tun konnte, war ein sanfter Tod in den Armen seines Frauchens.
FORTUNA, die Pudel-Hündin meiner Freundin Ilse, wurde daraufhin sofort durchuntersucht: Blutbild im November (völlig unauffällig) Ultraschall gestern: Milzkrebs – NOCH operabel. Es zeigten sich in der Milz zwei Karzinome, eines kurz vor dem Platzen, und ein kleineres. Ich hoffe, sie wird bald wieder gesund!
Milzkrebs ist viel weiter verbreitet, als allgemein bekannt, und er taucht sehr schnell und nahezu symptomlos auf; Symptome werden erst durch das Aufbrechen der Milz und die damit verbundene Einblutung in den Bauchraum erkennbar: Der Hund wird sehr still und verkriecht sich in eine Ecke: Symptome von Schmerzen, zumindest aber einem ihm fremden Gefühl von Unbehagen. Dann aber ist es bereits zu spät. Ein Hund kann ab seiner Lebensmitte sehr gut auch ohne Milz leben. Es gibt aber noch eine Reihe anderer Krebsarten, die, wenn sie rechtzeitig entdeckt werden, operabel sind. Deshalb:
Bitte ab dem 5. Lebensjahr: 2 x Ultraschall und 2 x Blutbild pro Jahr! Bei rechtzeitiger Diagnose kann man noch operieren. Die Früherkennung sämtlicher Krebsarten sind für unsere Hunde ebenso wichtig, wie für uns Menschen. Zur Gesunden-Untersuchung gehören auch Kontrolle von Krallenlänge, Zahnstein und Innen-Ohr.
Das heimtückische an Milzkrebs ist seine Symptomlosigkeit. Die Symptome zeigen sich erst nach dem Platzen der Milz: Der Hund verblutet innerlich und entwickelt sofort Metastasen in allen Organen. Zeigen sich die Symptome, wie Verhaltensänderungen durch die Schmerzen, ist es bereits zu spät. Um ihm noch ärgere Schmerzen und einen grausamen Tod zu ersparen sollte er so rasch wie möglich eingeschläfert werden. Das sind Fotos, wenige Wochen vor dem Tod der Hunde aufgenommen wurden. Sie waren agil und fraßen ganz normal. Beide wurden sanft eingeschläfert.
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Ein österreichisches Hundeführgesetz
Vorwort
Die von einer Reihe tragischer Vorfälle ausgelöste Debatte über ein „strengeres“ Hundehaltegesetz, sollte an sich zu einer Diskussion über zwei grundsätzliche Fragen geführt werden:
- Welche Hunde wollen wir in unserem sozialen Umfeld als Arbeitshunde, als Begleiter oder als Familienmitglieder, und welche wollen wir nicht.
- Es gibt „Fachleute“ die überhaupt keine Liste wollen; ich denke, 1 Rassenliste ist nicht genug. Wir bräuchten 3 Listen, resp. Kategorien von Hunden:
- Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial (Zucht- und Importverbot)
- Hunde, die nur von geprüften Haltern geführt werden dürfen (Schäferhunde, Dobermann, Riesenschnauzer, Hovawart, Gordon Setter, etc.)
- Hunde, bei denen ein normaler Hundeführschein reichen sollte
- Warum ist Hundesache nicht Bundessache (?) und warum gibt es keine einheitlichen Hundeführseminare, resp. eine einheitliche und nachvollziehbare Vorbereitung für den zukünftigen Hundehalter?
Ein Hund ist ein fühlendes und reagierendes Lebewesen: Mitarbeiter (Jagdhund, Suchhund), Begleiter, bester Freund, Familienmitglied. Das als Teil des Hundesports deklarierte Hetzen von Hunden auf Menschen – von wem auch immer, warum auch immer – ist stets mit Tierleid verbunden und deshalb indiskutabel; und um es noch deutlicher zu sagen: für alle, die denken, dass da eh nix dabei ist: HUNDE BRAUCHEN KEINEN SPORT!!! Wer seinem Hund Herausforderungen bieten möchte: AGILITY und Men Trailing sind mehr als genug der Auslastung. In den meisten Fällen genügen 90 Minuten täglich kooperatives Spazierengehen mit seinem Hund.
Im Folgenden die Basis für ein sinnvolles Hundehaltergesetz.
Das sind die Grundlagen:
1. Anmeldepflicht für alle Hunde und jährliche Hundemarke.
Ohne Anmeldepflicht können Hundehalter weder steuerlich erfasst noch registriert werden. Das ist aber die Grundvoraussetzung dafür, die Bedürfnisse der Hundehalter einer Gemeinde zu erfassen und einen gerechten Hundesteuersatz zu errechnen. Die jährliche Hundemarke sollte sich (so wie das Pickerl) farblich von der Vorjahresmarke abheben und alphanumerisch gekennzeichnet sein.
2. Keine Hunde für mehrfach vorbestrafte Gewalttäter.
Die Haltung und gewaltfreie Erziehung eines Hundes verlangt viel Zeit, Geduld und natürliche Autorität. Menschen, die wiederholt bewiesen haben, dass sie ihre Ziele nur mit Gewalt erreichen können, sind völlig ungeeignet, einem Hund – egal welcher Rasse – ein guter souveräner Führer zu sein.
3. Zucht- und Importverbot für Listenhunde.
Listenhunde sind derzeit lt. Gesetz „Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial“, wobei diese Liste dringend überarbeitet werden müsste!
Die Tierschutzhäuser sind voll mit unvermittelbaren Hunden dieser Art, weil sie für ihre Besitzer zu Problemhunden wurden.
Aber das Züchten geht unter dem Schutz des ÖKV weiter, „weil Listenhunde in den richtigen Händen ganz normale Hunde sein können.“ Stimmt. Aber was, wenn sie nicht in die richtigen Hände kommen?Dazu folgende Fragen:
- Wozu brauchen wir hier in Österreich Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial?
- Was sind das für Leute, die einen Hund mit erhöhtem Gefährdungspotenzial zu brauchen glauben?
- In welchem sozialen Umfeld soll ein Hund mit erhöhtem Gefährdungspotenzial leben, resp. eingesetzt werden?
- Wer sind die Hundeexperten, die Halter solcher Hunde zu verantwortungsbewussten kompetenten Hundeführern ausbilden?
- Wer prüft die Wirksamkeit dieser Ausbildung?
- Was geschieht mit Hunden dieser Rassen, wenn ihre Halter sich als nicht zuverlässig und führungs-inkompetent erweisen?
Solange diese Fragen nicht beantwortet sind, wird es Probleme mit diesen Hunden geben. Probleme, an denen diese Tiere schuldlos sind.
- Gezüchtet um, unter anderem einer bestimmter Klientel mit schwacher Persönlichkeit die Möglichkeit zu geben, nach außen das Gefühl von Stärke vorzutäuschen;
- gezüchtet um möglicherweise als Kampfhunde missbraucht zu werden;
- gezüchtet von Leuten, denen es darum geht, Geld mit diesen Tieren zu machen.
- Gezüchtet um irgendwann in einem der Tierschutzhäuser zu landen, wo sie ein Leben lang hinter Gittern als unvermittelbar leben müssen.
Nur ein striktes Zucht- und ein streng überwachtes Importverbot solcher Hunderassen sind der richtige Weg dieses Tierleid zu vermeiden. Mit Strafen bei Verstößen, die wirken.
Die derzeitigen Besitzer von Listenhunden gehören:- umgehend registriert (Chipnummer des Hundes und Identität des Besitzers),
- auf ihr Vorleben überprüft (Leumundszeugnis),
- speziell geschult (Seminare min. fairdog-Standard) und
- nach einem Vorfall erneut auf ihre Sachkompetenz und Führungsqualitäten geprüft.
- Das Abgeben dieser Hunde in Tierschutzhäusern muss für deren Besitzer finanzielle Konsequenzen haben.
4. Verpflichtendes Sachkundeseminar vor Anschaffung eines Hundes und Förderung von Sachkundeseminaren durch den Erlass der Hundesteuer für das betreffende Jahr.
Das frühe Sachkundeseminar (fairdog-Standard) ist eine wichtige Grundlage für eine harmonische Mensch-Hund-Beziehung, denn sie gibt dem/der Seminarleiter/in die Möglichkeit, den Hundehalter zu einer verantwortungsbewussten Haltung und Führung des Hundes zu motivieren. Absolventen von Sachkundeseminaren und eines Hundetrainings bis BGH 1/A zeigen sowohl Interesse an der umgebungsharmonischen Führung ihrer Hunde als auch Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Mitmenschen. Das sollte von Seiten der Kommunen entsprechend – z.B. durch den Erlass der Hundesteuer im Abschlussjahr – gewürdigt werden, denn die Ausbildung von Hund und Halter bis zum BGH A/1 kostet viel Geld.
5. Zweckbindung von Hundesteuer und einschlägigen Bußgeldern zur Errichtung von hundegerechten Infrastrukturen.
Es kann für keinen Hundebesitzer verständlich sein, wenn die Hundesteuer nicht zweckgebunden in die Gemeindekasse fließt und die Interessen der Hundehalter unberücksichtigt bleiben. Es geht vielen verantwortungsvollen Hundehaltern weniger um die Höhe der Hundesteuer als um deren Verwendung zur Verbesserung der Infrastruktur für Hund und Halter. Deshalb fordert fairdog die Zweckbindung der Hundesteuer.
6. Anpassung der Hundesteuer an die Erfordernisse der jeweiligen Gemeinde zur Errichtung und Erhaltung der entsprechenden Infrastruktur, sowie an Größe und Anzahl der gehaltenen Hunde.
Ein Hundesteuersatz von 20, 30 oder 60 Euro pro Jahr kann kaum dazu beitragen, die Probleme der Hundehalter oder Probleme mit Hunden zu lösen. Wenn eine Gemeinde ihren Hundehaltern eine adäquate Infrastruktur bietet, hat sie auch das Recht eine Gegenleistung bei der Hundesteuer einzufordern. fairdog regt an, dass die Bedürfnisse der Hundehalter in den Gemeinden erhoben werden und den Menschen dann ein realistisches Infrastrukturkonzept samt Kalkulation der Hundesteuer vorgelegt wird. Der Aufwand für eine entsprechende Infrastruktur sollte dann die Grundlage für die Höhe der Hundesteuer sein.
7. Verbesserung der Infrastruktur für Hundehalter: Hundefreundliche Zonen, Freilaufzonen; Säckchenspender, Mülleimer zur Entsorgung in zumutbaren Abständen; klare Trennung von hundefreundlichen Zonen, Kinderspielplätzen und Sportstrecken.
Eine Gemeinde, die ihren Hundehaltern Leinenzwang verordnet, muss deren Hunden zum Ausgleich Hundefreilaufzonen bieten. Sicherheit erreicht man nicht durch Einschränkung, sondern durch gesteuerte Freiheit. Permanente Einschränkung führt bei Hunden (wie auch beim Menschen) zu Stress und Aggression. Als Hundefreilaufzone eigenen sich eingezäunte Areale von mindestens 3.000 m² oder uneingezäunte Areale von mindestens 6.000 m². Eine klare Trennung von hundefreundlichen Zonen, Kinderspielplätzen und Sportstrecken durch Hinweistafeln hilft, Konflikte schon im Ansatz zu vermeiden.
Bernd H. Pierstorff
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Eine wahre Weihnachtsgeschichte
Es war ein paar Tage vor Weihnachten, als eine zarte kleine Frau den Empfangsraum des Tierschutzhauses betrat. Sie war nicht mehr ganz jung aber sie hatte etwas Frisches, Jugendliches an sich.
„Ich möchte mir einen Hund mitnehmen,“ sagte sie zu dem Mann hinter der Empfangstheke.
„Sie wollen sich einen Hund aussuchen,“ korrigierte sie der Mann freundlich.
„Nein, nein, ich hab ihn schon ausgesucht,“ lächelte sie, „es ist der Chester“.
Chester war seit ein paar Wochen ihr „Spaziergeh-Hund“ und er war das, was man hier einen „Unvermittelbaren“ nannte. Er war ein Mischling aus Holländischer Schäfer und Stafford und nicht das, was man sich unter einem „schönen Hund“ vorstellt. Außerdem war er schon 10 Jahre alt und galt als „schwierig“, wie der junge Trainer, der die Übergabe durchführen sollte, anmerkte.
„Mit dem werden sie Probleme haben.“ Und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen „Mit dem habe sogar ich Schwierigkeiten.“
„Oh, das will ich Ihnen gerne glauben,“ lächelte die zarte kleine Frau ein wenig zweideutig, denn der junge Mann, der sich Trainer nannte, war noch sehr jung und sah nicht sehr geduldig aus.
„Sie wären jetzt sein 10. Besitzer,“ legte er noch ein Schäuflein nach.
„Tatsächlich, dann wird es ja langsam Zeit, dass er ein Zuhause findet.“
„Sie wollen sich den wirklich antun – wissen Sie, 9 Jahre Tierschutzhaus verändern einen Hund.“
„9 Jahre sind viel, sehr viel – ich weiß“, lächelte die zarte kleine Frau, „deshalb will ich das ja auch beenden.“ Und dann sagte sie sehr bestimmt „Ich denke, er hat diese Chance verdient. Und um mich brauchen sie sich nicht zu sorgen.“
„Ja, ja, ist ja gut, ich wollte Sie nur warnen. Das ist kein einfacher Hund – Schäfer/Stafford…“
„Ich weiß, danke für die Warnung…“ Sie lächelte ein wenig verloren, und als sie das Tierschutzhaus mit dem alten Chester verließ, lächelte sie noch immer. Diesmal allerdings deutlich glücklicher.
Am Tag darauf rief sie mich an.
Meine Telefonnummer habe sie aus der Zeitung, und ob ich mir ihren Hund ansehen könnte. Sie wolle wissen, was ich von ihm halte.Als ich Chester zum ersten Mal begegnete, war er ein erloschener Hund. Er schien mit allem abgeschlossen zu haben. Aber schon nach wenigen Stunden begann er, die Dinge um sich herum wahrzunehmen. Ich sah, da war noch was. Da war sogar noch eine ganze Menge.
Während ich diese Zeilen schreibe, liegt Chester hier neben mir. Er ist heute ein glücklicher Hund. Und er ist in den richtigen Händen ein wunderbarer Hund – nein, nicht geworden – er war es immer, nur haben das die Menschen, die sein Leben zehn Jahre lang bestimmt hatten, nicht erkannt. Erst die zarte kleine Frau mit dem großen Herzen hat in Chester das gesehen, was in ihm war. Und seine Lebensfreude und sein Vertrauen in seine neuen Menschen, sind ein wundervolles Geschenk.
Jene Weihnachten waren für Chester und sein neues Frauchen wahrlich ein Fest der Liebe und der Freude. Er hat heute seine böse Vergangenheit vergessen, denn er ist ein Hund. Und Hunde leben im HIER und JETZT. Wir können so viel von ihnen lernen.
Ich wünsche Euch allen von ganzem Herzen
Fröhliche Weihnachten und viel Glück und Gesundheit im neuen Jahr!
Bernd H. Pierstorff und das fairdog-Team
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fairdog fordert: Zucht- und Importverbot für Listenhunde
Listenhunde sind derzeit lt. Gesetz „Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial“.
Die Tierschutzhäuser sind voll mit unvermittelbaren Hunden dieser Art, weil sie für ihre Besitzer zu Problemhunden wurden.
Aber das Züchten geht unter dem Schutz des ÖKV weiter, „weil Listenhunde in den richtigen Händen ganz normale Hunde sein können.“ Stimmt. Aber was, wenn sie nicht in die richtigen Hände kommen?Dazu 6 Fragen:
- Wozu brauchen wir hier in Österreich Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial?
- Was sind das für Leute, die einen Hund mit erhöhtem Gefährdungspotenzial zu brauchen glauben?
- In welchem sozialen Umfeld soll ein Hund mit erhöhtem Gefährdungspotenzial leben, resp. eingesetzt werden?
- Wer sind die Hundeexperten, die Halter solcher Hunde zu verantwortungsbewussten kompetenten Hundeführern ausbilden?
- Wer prüft die Wirksamkeit dieser Ausbildung?
- Was geschieht mit Hunden dieser Rassen, wenn ihre Halter sich als nicht zuverlässig und führungs-inkompetent erweisen?
Solange diese Fragen nicht beantwortet sind, wird es Probleme mit diesen Hunden geben. Probleme, an denen diese Tiere schuldlos sind.
- Gezüchtet um, unter anderem einer bestimmter Klientel mit schwacher Persönlichkeit die Möglichkeit zu geben, nach außen das Gefühl von Stärke vorzutäuschen;
- gezüchtet um möglicherweise als Kampfhunde missbraucht zu werden;
- gezüchtet von Leuten, denen es darum geht, Geld mit diesen Tieren zu machen.
- Gezüchtet um irgendwann in einem der Tierschutzhäuser zu landen, wo sie ein Leben lang hinter Gittern als unvermittelbar leben müssen.
Nur ein striktes Zucht- und ein streng überwachtes Importverbot solcher Hunderassen sind der richtige Weg dieses Tierleid zu vermeiden. Mit Strafen bei Verstößen, die wirken.
Die derzeitigen Besitzer von Listenhunden gehören:- umgehend registriert (Chipnummer des Hundes und Identität des Besitzers),
- auf ihr Vorleben überprüft (Leumundszeugnis),
- speziell geschult (Seminare min. fairdog-Standard) und
- nach einem Vorfall erneut auf ihre Sachkompetenz und Führungsqualitäten geprüft.
- Das Abgeben dieser Hunde in Tierschutzhäusern muss für deren Besitzer finanzielle Konsequenzen haben.
Bernd H. Pierstorff
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Fellpflege in der kalten Jahreszeit
Warum das bei den Wölfen anders funktioniert als bei unseren Haushunden.
Frei lebende Tiere haben einen völlig anderen Fellwechsel, als unsere Hunde, die z.B. auch im Winter in der warmen Wohnung leben (müssen). Hunde sind eben keine Wölfe sondern HAUS-Tiere und viele Hunde werden heute nicht mehr ihrer Art entsprechend gehalten: Viele Rassen wurden aus ihrer natürlichen Umgebung in für sie artfremde Gegenden geholt. Nordische Rassen weit in südliche Gefilde, wärmebedürftige Rassen wie Chihuahuas oder Nackthunde müssen nun auch in kalten Gegenden zurechtkommen. (Mäntelchen: außen wasserdicht, innen warm).
Unsere Hunde werden als Familienmitglieder ganzjährig im Haus gehalten, was vor allem im Winter extreme Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen bedeutet. Also muss der Hund die Temperarturunterschiede über seine Fellfunktionen regeln. Wir müssen ihm dabei helfen.
Klimaanlage Unterwolle
Wärme wie auch Kälte werden bei unseren Hunden maßgeblich über die Unterwolle geregelt. Aber Unterwolle ist nur dann temperaturregulierend, wenn sie noch lebt. Also wenn das Nervenende an der Wurzel nicht abgestorben ist. Abgestorbene Unterwolle wird von den lebenden Haaren immer weiter von der Haut weggeschoben. Dadurch kann sowohl Kälte (Winter) als auch Hitze (Sommer) leicht an die Haut gelangen.
Unterwolle ist nur dann temperaturregulierend,
- wenn sie nicht verfilzt ist
- wenn sie sauber ist
- wenn die tote Unterwolle entfernt ist.
Wichtig: In der kalten Jahreszeit Unterwolle regelmäßig mit einem Metallkamm auskämmen und das Fell zwischen den Zehen ausschneiden. Schnee aus Fell und Pfoten vorsichtig mit Drahtbürste entfernen.
Wenn es wieder so richtig kalt geworden ist, mit Schnee und Eis und Streusalz ist auch die Pfotenpflege sehr wichtig: Die Pfotenballen können schnell rissig werden, die zarte Haut zwischen den Ballen kann einreißen. Guten Schutz bietet das (dick) Eincremen der Ballen mit Vaseline oder Melkfett vor dem Spaziergang.
Mehr davon auf www.hundesalonbreitenfurt.at
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Fellpflege ist Beziehungsarbeit
Sowie es unzählige Hunderassen und Mischlinge aus diesen Rassen gibt, gibt es auch ganz verschiedene Fellarten. Jede dieser Fellarten hat einen bestimmten Aufbau und eine bestimmte Funktion. Richtige Fellpflege besteht vor allem darin, die Funktion des betreffenden Fells zu erhalten resp. zu verbessern. Das kann und sollte man zum Teil sehr gut selbst machen, denn Fellpflege ist Beziehungsarbeit. Trotzdem sollte JEDER Hund mindestens 3 x im Jahr in den Hundesalon Ihres Vertrauens. Aber sehen wir uns einmal die verschiedenen Haararten an:
Stockhaar
Stockhaar hat eine raue Schale (Deckhaar) und einen weichen Kern (Unterwolle). Klassische Beispiele: Schäferhunde, Hütehunde, alle Retriever, Setter, Treibhunde. Stockhaarige Hunde erleben normalerweise 2 x im Jahr ihren Fellwechsel. Bei unseren Haustieren, die nicht mehr im Freien leben, kann dieser Fellwechsel während des ganzen Jahres stattfinden. Deshalb ist es wichtig, die abgestorbenen Haare der Unterwolle mindestens 1 x wöchentlich aus dem Fell herauszuholen. Die vitale Unterwolle kann dadurch ihre natürliche Schutzfunktion besser erfüllen. Verfilzt die Unterwolle, kann die Haut nicht atmen, Feuchtigkeit bleibt viel länger an der Haut und die Entstehung von Bakterien und Pilzen wird begünstigt. Stockhaar darf niemals geschoren werden.
Seidenhaar/Langhaar
Seidenhaarige Hunde (Maltester, Silky Terrier, Bichon Frisee, resp. Langhaarige Hunde wie Spitz, Zwergspitz, Samojeden) haben dichtes, einfaches Haar ohne Unterwolle das kontinuierlich wächst und von keinem Haarwechsel abhängig ist. Es muss regelmäßig gebürstet werden da es sonst zu einer kompakten Matte verfilzt. Für viele dieser Rassen wurden rassespezifische Haarschnitte entwickelt. Diese dienten jedoch nicht dem Modebewußtsein, sondern Ihrem ursprünglichen Arbeitseinsatz (z.B. beim Pudel – Apportierhund bei der Entenjagd). Da bei unseren Haushunden diese Arbeitseinsätze großteils nicht mehr verlangt werden, ziehen viele Hundebesitzer einen praktischen, einfachen Schnitt oder z.B. beim Spitz ledigllich eine knappe Fassonierung vor, wodurch der Stil des Hundes betont wierd und ein gepflegter Gesamteindruck entsteht.
Rauhaar
Rauhaarige Hunde (Schnauzer, Airdale und Welsh-Terrier, Rauhaardackel, Jagd-, Jack-Russell-, Parson-Jack-Russell- Fox- West-Highland-Terrier, Borderterrier) müssen zur Unterstützung ihres Fellwechsels regelmässig ausgebürstet und alle 3 Monate getrimmt (ausgezupft) werden. Denn wenn das feste Deckhaar eine bestimmte Länge erreicht hat, stirbt es ab; es fällt aber nicht einfach aus sondern muss vom neu nachwachsenden Haar aus den oberen Hautschichten geschoben werden. Verbleibt das tote Haar in der Haut, so juckt das den Hund sehr und es erschwert das Nachwachsen des neuen Haares. Das Trimmen ist also für den Hund eine große Erleichterung. Keinesfalls dürfen diese Hunde einfach geschoren werden, denn das führt zur Degeneration des Fells. Der Zyklus des Haares verändert sich. Es verwurzelt fest, stirbt einfach nicht mehr ab und kann sich daher nicht mehr erneuern. Wird so ein Fell auch nur ein einziges Mal geschoren, kann es sich schon nachhaltig verändern. Es dünnt aus, wird weich, wellig und verliert mehr und mehr Farbe und Glanz.
Kurzhaar
Das Fell kurzhaariger Hunde (Dackel, Magyar Vizsla, Boxer, Rhodesian Ridgeback, Dalmatiner, Beagle, Mops, usw.) ist zwar deutlich weniger pflegeintensiv als das anderer Rassen, sie haben aber eine sehr viel empfindlichere Haut. Baden sollte man kurzhaarige Hunde also nur möglichst selten, da sich der schützende natürliche Fettfilm der Haut oft erst nach vielen Wochen nachbilden kann. Regelmäßiges Bürsten mit einer Naturhaarbürste genügt und regt die Durchblutung der Haut an. Die Unterwolle lässt sich sehr gut mit einem Noppenhandschuh (kreisende Handbewegungen) entfernen.Ein verantwortungsvoller Groomer (Hundefriseur/in) wird immer fellgerecht arbeiten. Er würde niemals eine Golden Retriever scheren, oder einem Spitz einen Kurzhaarschnitt verpassen. Er wird auch nicht mit parfumierten Chemieangereicherten Hundeshampoos arbeiten, sondern mit der empfindlichen Hundehaut entsprechenden Naturseifen oder –shampoos.
Der Fellwechsel
Der Zeitpunkt des Haarwechsels wird im Wesentlichen von der Tageslichtdauer und der Temperatur beeinflusst. Die künstlichen Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen regen somit den Fellwechsel permanent an. Hunde sind also nahezu das ganze Jahr über im Fellwechsel. Der gesamte Haarwechsel vom Ausfall bis zum Neuwuchs des Haarkleides kann zwischen sechs und sieben Wochen dauern. Hündinnen haaren meist vor der Läufigkeit. Bei jungen Tieren vollzieht sich der Fellwechsel meist schneller als bei den Senioren. Im Frühjahr haaren die Hunde übrigens meist stärker als im Herbst, da das Winterfell dichter ist.
Im “Fellwechsel” sollte der Hund jeden Tag gekämmt und/oder gebürstet werden. In der übrigen Zeit des Jahres richtet sich die Art der Fellpflege nach der entsprechenden Fellsorte. Für das Entfernen der Unterwolle gibt es spezielle Metallkämme mit Zinken, die die tote Unterwolle herausholen.
- Glattes Fell (wöchentlich kämmen und bürsten – max. 6 x im Jahr baden, da sonst die wasserabweisende Schutzschicht des Haarkleides zerstört wird)
- Seidiges Fell (täglich kämmen und bürsten – baden alle vier Wochen erlaubt)
- Drahthaar (wöchentlich kämmen und bürsten – alle 3 bis 4 Monate trimmen und baden)
- Langhaar mit Unterfell (wöchentlich kämmen und bürsten – im Frühjahr und Herbst 1 x baden)
- Nichthaarendes, gelocktes Fell (2-3 mal pro Woche kämmen und bürsten – alle 6 bis 8 Wochen scheren und baden).
Man kann den Fellwechsel unterstützen, indem man kleine Mengen (je nach Größe des Hundes 1-2 Teelöffel) Öl mit mehrfach ungesättigte Fettsäuren in das Futter gibt: Lachsöl, Hanföl, Leinöl, Walnussöl oder Kürbiskernöl. Das Fell wächst dann schneller und schöner wieder nach. Nach ca. 3 Wochen hat der Hund meist ein deutlich glänzenderes gesünderes Fell. Achtung: Zu viel Öl im Futter führt zu Durchfall!
Dauert der Fellwechsel auffallend lange, kann das an Nährstoffmangel liegen. Ich habe festgestellt, dass Hunde die hochwertiges Nassfutter bekommen, so gut wie keine Probleme mit ihrem Fell mehr haben.
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Feuerwerk – GIFT für Mensch und Tier!
Ich gebe zu, dass es mir persönlich noch nie Spaß gemacht hat, Raketen in die Nacht zu schießen. Weder zu Silvester, noch zu irgend einem anderen Anlass.
Jahr für Jahr fühle ich mit all den ahnungslosen Tieren in den Städten und auf dem Land, die dieses Inferno durchlaufen müssen, ohne zu wissen, was da eigentlich passiert. Für sie ist es der Weltuntergang. Und wenn ich an den Feuerwerksbuden vorbeifahre, die diese – meist aus östlichen Billig-Produktion stammenden – Produkte anbieten, überkommt mich eine stille Wut auf diesen Geschäftszweig. Ein Geschäft, das von der Ahnungslosigkeit jener Menschen lebt, die diese Produkte für ihr privates Familienfest und zur allgemeinen „Belustigung“ der Nachbarschaft kaufen. Oft Eltern mit ihren Kindern. Und ich frage mich, was sich diese Eltern dabei denken, wenn sie dann mit ihren Kindern hinter ihren wackeligen, selbst gebastelten Abschussvorrichtungen stehen und das brandgiftige Zeug in die Nacht schießen. Denn Untersuchungen haben gezeigt, dass der der Rauch von Feuerwerkskörpern alles andere als harmlos ist: Forscher entdeckten mehr als 30 chemische Elemente und Verbindungen im Feuerwerksrauch. Vor allem Blei, Kupfer, Strontium, Kalium, Magnesium Aluminium, Titan, Barium und Antimon. Die toxikologische Untersuchung der Substanzen hat gezeigt, dass die metallischen Partikel im Rauch des Feuerwerks der menschlichen Gesundheit massiv schaden können.Kinder, alte Menschen und Asthmakranke sind besonders gefährdet
Besonders gefährdet sind dabei nicht nur Menschen, die ohnehin bereits gesundheitliche Probleme haben. Die Auswirkungen auf gesunde Menschen sind noch unbekannt, aber der schlichte Menschenverstand sollte uns doch sagen, dass es nicht gut sein kann, hohe Konzentrationen metallischer Partikel im Rauch einzuatmen, selbst wenn das nur an ein paar Tagen im Jahr geschieht. Kinder und alte Menschen zählen deshalb ebenfalls zu den besonders gefährdeten Personengruppen. Doppelt hart trifft es Menschen, die in der Stadt leben, denn sie atmen ohnehin schon Tag für Tag signifikante Mengen von kontaminierenden Partikeln aus Autos, Schornsteinen oder Zigaretten ein. Da in der Stadt aber auch zu Silvester am meisten „geballert“ wird, ist dann auch die Rauchdichte am höchsten.
Verschärfte Gesetzeslage. Der Schwachsinn steckt aber im Detail
Das Pyrotechnikgesetz wurde auf Grund einer neuen EU-Richtlinie einerseits deutlich verschärft, andererseits aber, besonders was den Verkauf von Feuerwerkskörpern betrifft, deutlich gelockert. Folge: Jugendliche kommen nun leichter zu Krachern: Bereits 16-Jährige dürfen Raketen und Böller der neuen Kategorie F2 – wie Blitzknallkörper, Knallfrösche oder Baby-Raketen – kaufen. Bisher war das erst im Alter von 18 Jahren erlaubt. Außerdem wurde die Nettoexplosivmenge bei Raketen erhöht: 75 g statt bisher 50 g und Feuerwerken 600 g statt bisher 50 g. Die Österreicher werden zu Silvester also explosivere Gemische als in den Vorjahren in die Luft jagen.
Für den Handel bedeutet die Erweiterung Umsatzrekorde: In den 10.000 Verkaufsstellen Österreichs werden heuer wieder bis zu 10 Millionen Euro umgesetzt.Bis zu 10.000 € Strafe
Das neue Gesetz ist aber auf der anderen Seite deutlich verschärft worden, denn es verbietet das Abfeuern von Raketen und Böllern in der Nähe von Menschenansammlungen. Das heißt: Will man im Ortsgebiet, also etwa auf der Straße, im Garten oder im eigenen Hof, einen „Schweizer Kracher“ zünden, braucht man dafür eine Bewilligung. Das Abfeuern von Raketen ist in Städten somit illegal. Bei Verstößen drohen Anzeigen und Geldstrafen von bis zu 3.600 Euro für Private und 10.000 Euro für Geschäftsleute. Spätestens in der Silvesternacht wird es Tausende Anzeigen geben. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz – und macht Jagd auf Silvester-Raketen.
Warum funktioniert das Raketen-Verbot in anderen Städten, und nicht in Wien?
Wie ich aus Berichten weiß, funktioniert das Gesetz z.B. in Paris, in Zürich oder in London klaglos. In Wien und Umgebung kann ich das bisher nicht feststellen. Sind die Wiener blöder als der Rest der Welt? Fakt ist, dass die Polizei in der Silvesternacht mit Tausenden Beamten im ganzen Land im Einsatz ist. Beim Wiener Silvesterpfad in der Innenstadt werden von privaten Sicherheitsdiensten Zugangskontrollen durchgeführt. Wer um null Uhr am Stephansplatz eine Rakete zündet, muss mit einer Anzeige rechnen, denn für den gesamten Silvesterpfad besteht ein Verbot für „pyrotechnische Gegenstände aller Klassen“. Eine private Sicherheitsfirma führt angeblich strenge Personenkontrollen durch. Gleiches gilt auch für die großen Silvesterpartys in den übrigen Bundesländern. Denn: Laut Gesetz ist jedes Abfeuern einer Rakete in der Nähe einer Menschenansammlung verboten. Heißt: Auch in Linz, Graz oder Wr. Neustadt sollten die großen Silvesterpartys ohne private Feuerwerke stattfinden.
Gut so. Aber wer, so frage ich mich, veranstaltet dann alljährlich dieses aberwitzige Feuerwerksinferno mit diesen, in jedem Supermarkt erhältlichen Knallern und Raketen, deren Abschuss letztlich verboten ist? -
Ganzjahresprogramm Fellpflege
Der Fellwechsel ist bei unseren Haushunden ein Ganzjahresprogramm geworden. Und Fellwechsel bedeutet für Frauchen und Herrchen: Hundehaare überall. Und dagegen gibt es nur zwei wirksame Mittel: 1.Staubsaugen und 2. regelmäßige Fellpflege. Und sie ist wichtiger, als mancher Hundehalter denkt.
Frei lebende Hunde haben einen völlig anderen Fellwechsel, als unsere Hunde, die z.B. auch im Winter in der warmen Wohnung leben (müssen). Hunde sind zwar, ebenso wie die Wölfe, Caniden, aber eben keine Wölfe sondern HAUS-Tiere. Dazu kommt, dass die meisten Hunde heute nicht mehr ihrem Zuchtgedanken entsprechend gehalten werden: Viele Rassen wurden aus ihrer natürlichen Umgebung in für sie artfremde Gegenden geholt: Nordische Rassen weit in südliche Gefilde, wärmebedürftige Rassen wie Chihuahuas oder Nackthunde müssen nun auch in kalten Gegenden zurechtkommen. (Mäntelchen im Winter sehr zu empfehlen: außen wasserdicht, innen warm).
Unsere Hunde werden als Familienmitglieder ganzjährig im Haus gehalten, was vor allem im Winter extreme Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen bedeutet, aber der Hund kann sein Fell ja nicht an der Garderobe aufhängen. Er muss die Temperarturunterschiede über seine Fellfunktionen regeln. Dazu kommt, dass unsere Familien-Hunde heute älter werden als früher oder in Freiheit. Die natürliche Auslese alter Hunde durch Artgenossen, Raubtiere oder andere natürlichen Faktoren ist nicht mehr gegeben. Aufgrund ihres relativ hohen Alters leiden ältere Hunde daher auch zum Beispiel relativ häufig an Altersbeschwerden, wie Herzschwäche oder Gelenksproblemen. So fehlt ihnen im Winter die für die Wärmeentwicklung notwendige Mobilität und sie frieren leichter.
Fellpflege: Gesundheit für Fell und Haut
Das Wohlbefinden eines Hundes hängt wesentlich vom Zustand und der Gesundheit seiner Haut und seines Fells ab. Gesundes Fell wirkt wie eine Klimaanlage: Es bietet Schutz sowohl gegen Nässe und Kälte als auch gegen Hitze. Verfilzungen und Schmutz stören diese wichtige Funktion. Deshalb sind vitalstoffreiche, artgerechte Ernährung und regelmäßige Fellpflege so wichtig!
Fell ist nicht gleich Fell
So wie es zahlreiche Hunderassen und unendlich viele Mischlinge gibt, gibt es auch verschiedene, sehr unterschiedliche Fellarten. Es gibt Lang-, Kurz-, Glatt- und Seidenhaar sowie Rauhaar und Stockhaar mit mehr oder weniger Unterwolle.
Die richtige Pflege für jedes Fell:
Stockhaar
Stockhaar hat eine raue Schale (Deckhaar) und einen weichen Kern (Unterwolle). Klassische Beispiele: Schäferhunde, Hütehunde, Treibhunde. Stockhaarige Hunde erleben normalerweise 2 x im Jahr ihren Fellwechsel. Bei unseren Haustieren, die nicht mehr im Freien leben, kann dieser Fellwechsel während des ganzen Jahres stattfinden. Deshalb ist es wichtig, die abgestorbenen Haare der Unterwolle mindestens 1 x wöchentlich gut auszubürsten, bzw. mit einem speziellen Metallkamm auszukämmen. Die vitale Unterwolle kann auf diese Weise Ihre natürliche Schutzfunktion erfüllen. Verfilzt die Unterwolle, kann die Haut nicht atmen, Feuchtigkeit bleibt viel länger an der Haut und die Entstehung von Bakterien und Pilzen wird begünstigt.
Seidenhaar
Seidenhaarige Hunde (Maltester, Silky Terrier, Bichon Frisee) haben dichtes, einfaches Haar ohne Unterwolle das kontinuierlich wächst und von keinem Haarwechsel abhängig ist. Es muss regelmäßig gebürstet werden da es sonst zu einer kompakten Matte verfilzt. Für viele dieser Rassen wurden rassespezifische Haarschnitte entwickelt. Diese dienten jedoch nicht dem Modebewußtsein, sondern Ihrem ursprünglichen Arbeitseinsatz (z.B. beim Pudel – Apportierhund bei der Entenjagd). Da bei unseren Haushunden diese Arbeitseinsätze großteils nicht mehr verlangt werden, ziehen viele Hundebesitzer einen praktischen, einfachen Schnitt vor, der den Stil des Hundes hervorhebt und einen gepflegten Gesamteindruck schafft.
Rauhaar
Rauhaarige Hunde (Schnauzer, Rauhaardackel, Jagd-, Jack-Russell-, Parson-Jack-Russell- Fox- West-Highland-Terrier) müssen zur Unterstützung ihres Fellwechsels getrimmt (ausgezupft) werden. Das tut dem Hund – entgegen mancher Meinungen – nicht weh! Im Gegenteil: Wenn das feste Deckhaar eine bestimmte Länge erreicht hat, stirbt es ab; es fällt aber nicht einfach aus sondern muss vom neu nachwachsenden Haar aus den oberen Hautschichten geschoben werden. Verbleibt das tote Haar in der Haut, so juckt das den Hund sehr und es erschwert das Nachwachsen des neuen Haares. Keinesfalls dürfen diese Hunde einfach abgeschoren werden, denn das führt zur Degeneration des Fells. Es dünnt aus, wird weich, wellig und verliert mehr und mehr Farbe und Glanz.
Kurzhaar
Das Fell kurzhaariger Hunde (Dackel, Magyar Vizsla, Boxer, Rhodesian Ridgeback, Dalmatiner, Beagle, Mops, usw.) ist zwar deutlich weniger pflegeintensiv als das anderer Rassen, sie haben aber eine sehr viel empfindlichere Haut. Baden sollte man kurzhaarige Hunde also nur möglichst selten, da sich der schützende natürliche Fettfilm der Haut oft erst nach vielen Wochen nachbilden kann. Regelmäßiges Bürsten mit einer Naturhaarbürste genügt und regt die Durchblutung der Haut an. Die Unterwolle lässt sich sehr gut mit einem Noppenhandschuh (kreisende Handbewegungen) entfernen.
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HATI lebt nicht mehr
HATI war ein junger wunderschöner Hund, aber HATI lebt nicht mehr.
HATI war ein Belgischer Schäferhund, ein Malinois. Intelligent, lernwillig und loyal. HATI – ein kerngesunder Hund, der von einem „ÖKV-geprüften“ Hundeführer zum Schutzhund verbogen wurde. Er wurde eingeschläfert, nachdem er das tat, wozu er abgerichtet wurde. Sein Tod ist für das Bundesheer offenbar nichts weiter als die Entsorgung eines (Unfähigkeits-)Problems.
HATI war jener Hund, der einen jungen Soldaten während einer Fütterung (was sonst noch geschah, hüllt sich in Dunkel) totgebissen hat. Warum, weiß also niemand, denn der trostlose Zwinger in dem HATI sein von Menschen (die sich als qualifizierte Hundeführer bezeichnen dürfen) verbogenes Leben verbringen musste, hatte keine Videoüberwachung. Der junge Soldat, der ihn füttern sollte, wurde erst 10 (!) Stunden später, totgebissen in diesem Zwinger aufgefunden. Bis dahin hat ihn niemand vermisst. Auch HATI war diese 10 Stunden lang in seinem trostlosen Zwinger allein mit seinem Opfer. 10 Stunden ohne jeden Kontakt zu seinem Menschen, denn dieser Mensch war auf Urlaub. Ohne HATI.
Beim Bundesheer, wo man immer wieder betont, nur hochprofessionell mit Hunden umzugehen, (indem man sie abrichtet, scharf macht, sie gegen Menschen in Schutzanzügen hetzt um aus ihnen richtige „Schutzhunde“ zu machen?), konnte man sich das nicht erklären. Diese Hunde-Staffel des Bundesheeres, das die Hunde lehrt, zuzubeißen und nicht mehr loszulassen, bis ihr Herr und Meister sein „AUS!“ brüllt, diese Hundestaffel stand vor einem Rätsel, also holte man sich „Rat“ von außen: Von einer – wie man ausdrücklich betonte – unabhängigen Spezialistin aus Deutschland. Und diese Spezialistin fand alles was mit HATI und dort in der Hundestaffel des Bundesheeres geschehen war, ganz normal und richtig. Den Vorfall konnte sich die deutsche Spezialistin auch nur damit erklären, dass HATI eben ein asozialer und damit gefährlicher Hund ist und bleiben wird. An dieser Hundeattacke war – wie sie herausfand – niemand von der Hundestaffel Schuld und auch daran nicht, dass die Zwinger von auf Zubeißen trainierten Schutzhunden nicht videoüberwacht sind. Und es ist für die Spezialisten dieser Hundestaffel auch ganz normal, dass ein junger Soldat, der offenbar nur eine blasse Ahnung von Hunden hatte, ganz allein zur Fütterung von HATI geschickt wurde. Und dass man ihn danach nicht mehr sah, und dass man ihn 10 Stunden lang nicht vermisste, war für die „Spezialistin“ aus Deutschland auch ganz normal.
HATI bezahlte die „Normalität“ in dieser Hundestaffel beim Bundesheer mit seinem jungen Hundeleben. Er bezahlte mit seinem Leben, weil er seinem, von Menschen verbogenen Instinkt folgte, zuzubeißen und nicht mehr loszulassen. Hier geht es nicht nur um einen Hund, der gefährlich wurde, hier geht es um ein äußerst fragwürdiges System.
Ich habe dem KURIER diesen Sachverhalt übermittelt, mit der Bitte dem journalistisch nachzugehen. Journalismus bedeutet für mich recherchieren, nachfragen, Behauptungen und Sachverhalte überprüfen, kommentieren. Arbeiten. Man versprach, das an die Redaktion weiterzugeben, aber nichts geschah. Dafür erschien im STANDARD der Bericht über die Beendigung des Prüfverfahrens – es sei, lt. Prüfbericht der deutschen Sachverständigen „alles in Ordnung“ gewesen. Ein schuldhaftes Verhalten liege von keiner Seite vor. Also wurde HATI getötet. Dann ist ja alles bestens, Halleluja! Mein Abo beim KURIER habe ich übrigens gekündigt.
Bernd H. Pierstorff
Clubobmann www.fairdog.at -
Hunde auf Futterwiesen – die Geschichte eines Irrtums
Es gibt seit einigen Jahren vor allem in den Bundesländern eine sehr emotional geführte Debatte über die angebliche Gefährlichkeit von Hundekot auf Futterwiesen für Kühe. Wie so oft, wenn Themen emotional aufgeheizt diskutiert werden, vermischen sich Dichtung und Wahrheit.
Zum sogenannten Problem: Es geht um einen auch von Hunden übertragbaren Parasiten, der als Frühgeburten-Auslöser bei Kühen gilt. Der von dem hier die Rede ist, heißt Neospora caninum, und ist ein Einzeller, der hauptsächlich im Organismus von Grasfressern parasitiert. Entdeckt wurde er aber erstmals 1988 im Hirn eines Hundes, weshalb er (voreilig) die Artbezeichnung “caninum” erhalten hat. Der Nebel von Unklarheiten über den neu entdeckten Erreger lichtete sich erst nach 10 jähriger Forschungsarbeit. Erst danach hatte man so viele Informationen gesammelt, dass man sich ein Bild von dessen Lebenszyklus machen konnte. Heute weiß man, dass sich neospora caninum vornehmlich in den Darmzellen von Pflanzenfressern vermehrt. Die Geschlechtsprodukte, die Oozysten, sind mikroskopisch klein und werden mit dem Kot ausgeschieden. Gelangen nun solche Stadien auf Weiden oder ins Futter, können sich andere Pflanzenfresser damit anstecken. Die Pflanzenfresser selbst stellen also den wichtigsten Zwischen- resp. Endwirt für Neospora caninum dar. Ausgewachsene Kühe erkranken nicht, übertragen jedoch den Parasiten während der Trächtigkeit auf das Kalb. Und nun das Problem: Lokalisiert sich dieser ungünstig im Hirn des sich entwickelnden Fötus, kann es zum Tod und damit zum frühzeitigen Ausstoßen der Frucht kommen. Wenn nicht, dann bleibt das Kalb lediglich Zwischenwirt.
Die Rolle des Hundes
Tatsächlich kann sich auch ein Hund mit neospora caninum infizieren, aber nur dann, wenn er infiziertes Gewebe, z.B. die Placenta einer infizierten Kuh frisst. Und zwar nur dann! Das höchste Ansteckungsrisiko (über den Hund) für Kühe dürfte demzufolge vom eigenen Hofhund oder von herumstreunenden Hunden aus der Umgebung des Hofes ausgehen, während Familienhunde, die fast ausschließlich mit Fertigfutter oder aufbereitetem Fleisch ernährt werden, kaum eine Ansteckungsquelle für das Rind darstellen können. Eine Studie hat außerdem ergeben, dass es eine sehr hohe Zahl infektiöser Stadien im Hundekot braucht, damit sich Kühe über das Futter überhaupt anstecken können und es zum Abort kommt. Die oft kommunizierte Meinung, dass alle Hunde und damit auch (oder sogar vor allem) private Hundehalter als Risikogruppen für Rinderaborte gelten, ist damit unhaltbar.
Die TA-Universität rät den Bauern:
„Das Verfüttern von Schlachtabfällen oder rohem Fleisch (infizierter Tiere) an Hunde ist, im eigenen Interesse, unbedingt zu unterlassen.“Zusammenfassung der wissenschaftlichen Erkenntnisse
- Ein infiziertes Tier muss nicht erkranken; es kann lebenslang Träger sein, ohne Symptome zu zeigen. Die Erkrankung tritt meist erst bei einer auftretenden Schwächung des Immunsystems, beispielsweise als Folge von Stresssituationen oder medikamentösen Behandlungen, auf.
- Hunde können, sowohl Zwischen- als auch Endwirt des neospora caninum sein. Endwirt kann ein Hund aber nur dann werden, wenn die infizierte Placenta einer Kuh frisst. Eine andere Infektion des Hundes durch die orale Aufnahme von Oozysten ist bisher noch in keinem Fall nachgewiesen worden.
- Die Veterinärmedizinische Universität Wien weist daher in einer an die Bauernschaft gerichtete Aussendung auf eine, von der Uni durchgeführte wissenschaftliche Studie hin, in der eine Infektion durch „Spaziergänger-Hunde“ als bedeutungslos eingestuft werden kann. Gefahr gehe lediglich von den eigenen oder benachbarten Hofhunden aus, die an rohes infiziertes Fleisch (tot geborene Kälber und Nachgeburten) herankommen, in welchem der Parasit vorkommen kann. Vor allem dadurch wird der Infektionszyklus nie unterbrochen.
Ungeachtet dessen drei Grundsätzlichkeiten zum Schluss:
- Eine Futterwiese ist nur kurz vor der Mahd (also maximal 2 Wochen davor) und während der Heubereitung eine „Futter“-Wiese. Danach ist sie eine gemähte Wiese, die wieder etliche Wochen, resp. Monate benötigt, bis sie wieder zur „Futter“-Wiese herangereift ist. Hundekot wäre hier einfach nur Dünger, der bereits nach dem ersten kräftigen Regenguss im Boden verschwunden ist.
- Eine Futterwiese ist in jedem Fall eine landwirtschaftlich genutzte Fläche. Stöckchen (mitunter sind es auch Stöcke) haben auf einer Futterwiese zu keinem Zeitpunkt etwas verloren, denn sie können die dort eingesetzten Maschinen schwer beschädigen. Außerdem gibt es bessere Spiele als Stöckchen-Werfen….!
- Felder, Wiesen – auch gemähte – und Grünflächen sind keine Hundeklos! Verunreinigungen jeder Art sollten aus Gründen der Rücksichtnahme Mensch und Tier gegenüber vermieden werden! In jedem Fall sind die Hinterlassenschaften eines Hundes IMMER UND ÜBERALL, also auf allen Wiesen, Feldern, im Wald und auf allen Wegen und Straßen, vom Hundeführer BITTE zu entfernen (Säckchen). Einfach weil sich das gehört. Kein Spaziergang mit Hund ohne ein paar Hundesäckchen!
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Hunde im Auto
Tiere fallen bei uns laut Verkehrsministerium unter die Ladungssicherungsvorschrift des Kraftfahrzeuggesetzes und die besagt sinngemäß, dass Ladungen – und damit auch Tiere – so zu verwahren sind, dass eine sichere Fahrt nicht beeinträchtigt wird, und niemand gefährdet ist.
Lange Autofahrten sind für einen Hund immer ein Problem, denn ein Hund will hin und wieder seine Position wechseln und nicht wie ein Mensch stundenlang am selben Punkt sitzen bleiben. Dabei muss er an einem Platz im Auto transportiert werden, an dem er weder den Fahrer beeinträchtigen kann, noch selbst im Falle einer Notbremsung oder gar eines Unfalls gefährdet ist.
Der Handel bietet vom Transportkäfig über Hundegurten bis zu Sicherheitsnetzen vieles, was den Transport von Tieren im Auto sicherer machen soll. Ich selbst halte nichts von Transportkäfigen sondern neige eher dazu den Hund zwischen Vordersitzen und Rückbank in einer vorn und hinten fest verankerten Hundedecke zu transportieren. Da kann sich der Hund noch frei bewegen, stört nicht den Fahrer und ist im Falle des Falles weitgehend sicher untergebracht.
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Hunde in der heißen Jahreszeit
Die wichtigsten Regeln für den Sommer
- Keine großen Anstrengungen (wie Radfahren oder Ballwerfen) in der prallen Sonne!
- Wählt bitte die Schattenseite, wenn Ihr mit Eurem Hund auf Gehwegen geht.
- Hunde tagsüber niemals im Auto lassen! Auch nicht bei geöffneten Scheiben. Auch nicht für eine Minute, denn aus dieser Minute kann bei einem Zwischenfall (z.B. im Supermarkt) ein für den Hund tödlicher Zeitraum werden.
- Immer ausreichend Wasser zum Trinken und eventuell zum Kühlen des Kopfes bereithalten!
- Futter um 25-30% reduzieren! Bei dicken Hunden bis 50 %!
- Spaziergänge und Trainingseinheiten in die Morgen- und Abendstunden verlegen.
- Ozonbelastung im Wald kann für alte bzw. herzleidende Hunde problematisch werden.
- Ruhebedürfnis des Hundes beachten: Hunde brauchen nicht mehr als 90 Minuten Bewegung pro Tag. Dann aber mit voller Konzentration auf den Hund.
- Nach dem Bad im Teich den Hund gut abtrocknen und vor dem Schlafengehen für ein sauberes und trockenes Fell sorgen. (Ekzem Gefahr!)
- Sorgfältige Fellpflege: Auskämmen der abgestorbenen – toten – Unterwolle und eine Kürzung des Fells für alle Hunde mit sogenanntem „einfachen“ Fell, also seidenhaarige Hunde (Pudel, Bichon Frisé, Silky Terrier, alle Doodles, Malteser, Havaneser, Coton de tulear, Bologneser, Wasserhunde, usw.) Die Kürzung des Fells sollte 7-9 mm – und die der Beine 11 – 13 mm betragen. Bitte nicht kürzer! Der sogenannte „Sommer-Kurzhaarschnitt“ ist eine Fehlleistung, weil zu kurzes Fell seine Schutzfunktion für die empfindliche Hundehaut verliert. (Rasseinformationen auf www.hundesalonbreitenfurt.at oder bei www.fairdog.at einholen!)
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Hundefreilaufzonen müssen ein Recht für Hundehalter werden!
“Hunde an die Leine” bedeutet für die Politik, den Menschen eine schnelle aber nur scheinbare Sicherheit zu vermitteln. Für Hunde, die dauernd an der Leine hängen, ist sie ein schwerwiegendes Problem, denn “Leine” bedeutet für den Hund fast immer Unsicherheit und damit Stress.
Hunde, die ständig an der Leine geführt werden, reagieren in Grenzfällen (und das sind neue, für sie ungewöhnliche Situationen) generell aggressiver als Hunde, die durch freien Auslauf Erfahrung mit unterschiedlichen Situationen gemacht haben.
Hunde sind Rudeltiere und brauchen zum Stress- und Aggressionsabbau auch ein erfülltes Sozialleben. Freilauf ist für Hunde ein unentbehrliches Training für richtiges Sozialverhalten, denn beim Freilauf werden im ständigen Spiel zwischen Bewegungsfreiheit und Gehorsam die Bindungen zwischen Hund und Mensch gefestigt – ein ganz wichtiger Faktor bei der Erziehung des Hundes. Freilauf bedeutet für den Hund Erfahrungen sammeln, Impulse verarbeiten und lernen, seinem “Rudelführer” und anderen Hunden zu vertrauen.
Man kann und soll jeden Hund zum Gehorsam erziehen. Aber Gehorsam darf nicht bedeuten, dass das Bewegungstier Hund ständig nur bei Fuß oder an der Leine geht. So wie für uns alle muss es auch für Hunde Freiräume zwischen den geregelten Lebensräumen geben. Freilauf kann durch nichts – auch nicht durch einen Garten – ersetzt werden. Hunde, die ständig am Freilauf gehindert werden, werden entweder krank oder aggressiv. Oder sie suchen sich Freiräume, indem sie abhauen.
Hundefreilaufzonen können und sollen Lebensräume für Hund und Mensch sein.
Was aber ist nun eine geeignete Hundefreilaufzone? Hundefreilaufzonen sollten Lebensräume für Hund und Mensch sein. Sie sollten deshalb mindestens ein eingezäuntes Areal von 3000 bis 5000 m² oder ein Freilandareal von wenigstens 7000 m² umfassen. Ein paar Bäume, ein paar Sträucher wären auch nicht schlecht. Eine Wasserstelle wäre toll! Naja, man wird ja noch träumen dürfen.
Die Realität sieht leider anders aus: Hundezonen sind Großteiles hässliche, viel zu kleine, nicht oder schlampig eingezäunte „Kackwiesen”, die jeden Gestaltungswillen vermissen lassen. Es ist einfach zynisch, Hundehalter Forderungen und Regelungen auszusetzen, die eine artgerechte Haltung ihres Hundes praktisch unmöglich machen. Eine artgerechte Haltung mit genügend Freiraum und sozialen Kontakten ihres Hundes ist vielfach nur noch über permanenten Gesetzesbruch möglich.
Hunde sind Bewegungstiere: Sie brauchen – so wie wir Menschen – Raum. Und sie müssen frei spielen und schnuppern dürfen um ihre sozialen Kontakte pflegen zu können. Gut geplante Hundefreilaufzonen erhöhen die Lebensqualität aller Menschen, weil sie landschaftlich ästhetische Räume (z.B. Hunde-Parks) darstellen können und sollen, in denen sich Menschen mit Hund gerne aufhalten. Hundefreilaufzonen sollten keinesfalls als Hundeklos missverstanden werden. Richtige Hundefreilaufzonen sind Lebensräume zum Wohlfühlen. Die Aufgabe der Politik ist es, solche Lebensräume zur Verfügung zu stellen und ihre sinn- und rücksichtsvolle Nutzung zu gewährleisten. Auch Hundehalter sind Wähler und vor allem steuerzahlende Bürger mit Bedürfnissen. Sie und ihre Hunde haben ein Recht darauf, dass diesen Bedürfnissen Rechnung getragen wird.
Kommunen, die diesen Bedürfnissen Rechnung tragen sollen auch das Recht haben, eine entsprechend angepasste Hundesteuer einzuheben. Ich verstehe, dass man da mit 20, 30 oder 50 Euro im Jahr nicht auskommt. Vernünftig denkende Hundehalter auch.
Wie denkt Ihr darüber?
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Impfen wir zu viel?
Wenn man sich vor Augen hält, dass jede Impfung ein Risiko in sich birgt, dann fragt man sich irgendwann, ob man seinen Hund wirklich jedes Jahr fünf- bis siebenfach impfen lassen muss. Eine sehr berechtigte Frage, denn vor allem in den USA wird das herrschende Impfschema für Hunde (und Katzen) schon seit Jahren von Hochschulveterinären angegriffen und durch Studien über die Dauer des Immunschutzes nach Impfungen sowie durch allgemeine immunologische Überlegungen erschüttert.
Das wichtigste Argument gegen jährliche Auffrischungsimpfungen ist, dass ihre Notwendigkeit wissenschaftlich nicht fundiert ist: Es gibt keine Studien, die beweisen, dass gegen virale Erreger dauernd nachgeimpft werden muss. Die wichtigen Impfungen gegen Viren halten viel länger, als die Hersteller behaupten; wenn Lebendimpfstoffe verwendet werden (und das ist bei Parvovirose, Staupe, Hepatitis immer der Fall), besteht der Schutz sehr wahrscheinlich lebenslang. Und die Impfungen gegen bakterielle Erreger, die tatsächlich nur etwa ein Jahr halten, gelten den Experten, die sich eine pharma-unabhängige Meinung leisten, in vielen Fällen als überflüssig bis sogar schädlich. Wodurch sich die Frage stellt, ob Auffrischungsimpfungen überhaupt sinnvoll sind. Kommt nämlich ein gesunder Hund mit Erregern in Kontakt, gegen die er früher einmal geimpft wurde, so erhält er dadurch einen “Booster”, quasi eine natürliche Impfauffrischung: Sein Immunsystem wird angeregt, neue Abwehrzellen gegen das Virus zu bilden. Wozu also dann dauernd nachimpfen? Dieses Prinzip des natürlichen Boosters gilt für viele Infektionskrankheiten.
Richtig impfen heißt zunächst zwischen zwei Impfungsarten zu unterscheiden: Core vaccinations und Non-core vaccinations.
“Core vaccinations” – Impfungen, die wirklich wichtig sind
Unter core vaccinations verstehen die Kleintiervirologen und –immunologen die Impfungen gegen wirklich schwere bis lebensbedrohliche Krankheiten. Diese Impfungen sollten alle Hunde erhalten, unabhängig von Wohnort und Lebensstil oder Art der Haltung. Die Impfung gegen Tollwut ist darüber hinaus erforderlich, weil der Erreger auf den Menschen übertragbar ist (Zoonose). Als core vaccinations gelten: Tollwut, Parvovirose, Staupe und kontagiöse Hepatitis.
Staupe, Parvovirose, kontagiöse Hepatitis
Die Dauer des Immunschutzes nach Impfung gegen Staupe, Parvo und Hepatitis beträgt nach US-Studien sieben Jahre bis lebenslang, wenn ein Lebendimpfstoff verwendet wurde (was heutzutage die Regel ist).
Tollwut
Tollwutvakzinen für Haustiere sind immer Impfstoffe mit abgetöteten Erregern. Die Dauer des Immunschutzes nach Impfung beträgt mindestens drei Jahre. Das gilt auch für die in Deutschland zugelassenen Tollwutimpfstoffe. Bei grenzüberschreitenden Reisen von Hunden wird jedoch in vielen Ländern der Nachweis einer Tollwutimpfung verlangt, die höchstens 12 Monate zurückliegen darf (für Schweden und England werden sogar Titermessungen als Nachweis des Impfschutzes verlangt). Daher kann es erforderlich sein, dass jährlich geimpft wird. Wird das Tier aber nicht auf grenzüberschreitende Reisen mitgenommen, so kann man über die Notwendigkeit einer jährlichen Tollwutimpfung zumindest dann nachdenken, wenn der Hund nicht in einem tollwutgefährdeten Bezirk lebt.
Wird der Hund in (Wald-) Gebieten ausgeführt, wo Wildtollwut heute noch vorkommt, sollte man lieber jährlich impfen lassen. Bei Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Wildtier können die Veterinärämter – auf Basis der Tollwut-Verordnung – die Tötung eines Haustiers anordnen, wenn seine letzte Impfung länger als ein Jahr zurückliegt. Bestenfalls wird Quarantäne verhängt. Tollwutverdächtige Haustiere dürfen weder postexpositionell geimpft noch sonstwie behandelt werden. Es sind aber schon Kontakttiere jenseits der Ein-Jahres-Frist verschont worden, weil sie a) keinerlei Tollwutsymptome zeigten und weil b) Daten des Impfstoffherstellers beim Veterinäramt eingereicht wurden, aus denen hervorgeht, dass die verwendete Vakzine weit länger als ein Jahr Schutz bietet. Dennoch steht auf allen deutschen Tollwutimpfstoff-Beipackzetteln, dass jährlich revakziniert werden muss.
“Non-core vaccinations” – Impfungen, die nicht jeder braucht
Zu den non-core vaccinations gehören die Impfungen gegen die canine Parainfluenza (“Zwingerhusten”), Leptospirose und Borreliose (und einige andere, die aber in Deutschland nicht üblich sind). Alle diese Infektionskrankheiten verlaufen im Normalfall nicht besonders schwer und/oder sind gut durch Antibiotika zu behandeln. Außerdem lassen sie sich durch hygienische Maßnahmen (Sauberkeit, Belüftung usw.) gegebenenfalls auch durch Quarantäne eindämmen, bzw. durch konsequenten Zeckenschutz verhüten.
Zwingerhusten ist, wie der Name verrät, eine Infektion, die in Zuchten oder Tierheimen grassieren kann. Verschiedene Erreger können diese Erkrankung der Atemwege (“infektiöse Tracheobronchitis”) auslösen. Die in Deutschland üblichen Impfstoffe wirken gegen das canine Parainfluenza-Virus (CPIV). Gesunde adulte Hunde in normaler Einzel- oder Kleingruppenhaltung brauchen diese Impfung im allgemeinen nicht.
Die Leptospirose, die von verschiedenen Leptospiren-Typen hervorgerufen wird und auch den Menschen gefährden kann, kommt in Österreich kaum vor. Die verfügbaren Impfstoffe schützen nur gegen zwei der in der Natur vorkommenden Leptospiren-Arten. Der Schutz hält außerdem oft deutlich weniger als ein Jahr und verhindert nicht den Trägerstatus, dh. geimpfte infizierte Tiere können Leptospiren im Urin ausscheiden und auf den Menschen übertragen, bei dem sie eine schwere Krankheit verursachen können. Das Zoonose-Risiko sollte aber nicht übertrieben werden. So schreiben Gaskell und Bennett: “Heutzutage sind … Hunde … eine relativ seltene Infektionsquelle für den Menschen”, am ehesten fange man sich den Erreger in rattenverseuchten Umgebungen ein. Schultz betrachtet die Leptospirose-Impfung noch aus anderen Gründen nicht als core vaccination: Die Wirksamkeit der Impfstoffe sei schlecht, ein hoher Prozentsatz der geimpften Hunde entwickle keine protektive Immunität oder sei nur kurze Zeit geschützt. Außerdem könne die Impfung das Immunsystem des Hundes akut oder chronisch schädigen.
Borreliose – ein besonders umstrittener Impfstoff
Die Impfung gegen die Zecken-Borreliose (Lyme-Borreliose) ist eine der umstrittensten Impfungen überhaupt. Selbst in den Endemie-Gebieten tritt die Krankheit bei Hunden selten auf, und wenn, dann verläuft sie fast immer mild und kann gut mit Antibiotika behandelt werden. Gegen die Borreliose-Impfung spricht zudem, dass der Impfstoff nicht auf die hierzulande vorwiegend auftretenden Borrelien-Spezies abgestimmt ist: Die Vakzine hilft nur gegen Borrelia burgdorferi sensu stricto, doch diese kommt in Mitteleuropa zu maximal 25 Prozent vor. Wenn die Impfung also gegen die hierzulande vorherrschenden Borrelien versagt – wozu dann impfen? Es besteht zudem der Verdacht, dass die Impfung bei genetisch dafür anfälligen Tieren chronische Arthritis verursachen könnte.Gute Haltung ist wichtiger als Impfungen
Tierhalter sollten sich darüber im klaren sein, dass nicht die Impfungen das A und O der Gesundheitsvorsorge sind, sondern ein gesundes Immunsystem. Also vernünftige, liebevolle Haltung mit gesunder naturnaher Ernährung – und Verzicht auf Welpen vom Hundevermehrer. Schlecht gehaltene Tiere können trotz Impfung an Infektionen erkranken und als Virusträger andere Tiere anstecken, das kommt immer wieder vor. Und es wird dann zu allem Übel auch noch als Argument benutzt, dass man halt häufiger impfen müsse.
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Kastration
Während die Kastration einer Hündin für die meisten Hundebesitzer kein Problem darstellt, scheiden sich bei der Kastration des Rüden sehr oft die Geister. Die Argumente dagegen beruhen dabei aber vielfach auf Missverständnissen und Fehlinformationen. Auch Fachleute publizieren immer wieder sich widersprechende Thesen, wenn man diese Fachbeiträge nämlich genau liest, läuft die ganze Argumentation immer wieder darauf hinaus, dass die Kastration einerseits in bestimmten Fällen eine Problemlösung darstellt, andererseits aber keine Lösung für Erziehungsprobleme darstellt. Beides ist richtig. Vor allem aber der Umstand, dass die Kastration kein Erziehungsproblem löst. Sie ist aber ganz sicher dann eine Problemlösung, wenn ein Rüde immer wieder von anderen Rüden gemobbt und angegriffen wird oder wenn er seinerseits andere Rüden immer wieder mobbt und angreift.
Ich bin jedenfalls im Laufe meiner langjährigen Praxis als Hundecoach und Betreuer von einigen hundert Hunden zur Überzeugung gelangt, dass kastrierte Hunde glücklicher sind und dass daher jeder Hund, der nicht zur Zucht verwendet werden kann oder soll (und das ist jeder Hund ohne entsprechendes Ausstellungsergebnis) nach Rücksprache mit einem Tierarzt kastriert werden sollte. Dafür gibt es drei wesentliche Gründe:
- Kastrierte Rüden sind weniger aggressiv zu Geschlechtsgenossen und werden auch nicht mehr von anderen Rüden gemobbt bzw. angegriffen.
- Weibchen werden nicht mehr läufig und leiden auch nicht mehr unter Scheinträchtigkeit.
- Rüden wie Weibchen haben ein deutlich geringeres Krebsrisiko (Uteruskrebs, Brustkrebs, Hodenkrebs). Bei Weibchen reduziert sich nach der Kastration (nach der ersten Läufigkeit) das Brustkrebsrisiko um 65%, bei einer Kastration vor der ersten Läufigkeit sogar um 95%. Bei 75% aller unkastrierten Rüden kommt es im Laufe des Lebens außerdem zu einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyper-plasie), die äußerst schmerzhaft sein und auch zu Prostatakrebs führen kann.
Das Verhalten des Hundes ändert sich durch die Kastration nur in jenen Bereichen, in denen seine Hormone wirksam werden. D.h.: Die hormonell bedingte Aggressivität lässt nach, der Sexualtrieb samt seinen unangenehmen Begleiterscheinungen, wie das ständige Markieren, oder das unkontrollierbare Abhauen verschwindet. Was bleibt, ist meist ein gelassener, spielfreudiger, freundlicher Hund.
Jenen, die glauben, dass sie ihrem Hund mit der Kastration „etwas“ wegnehmen, darf ich sagen, dass Hunde kein Sexleben haben, so wie wir, sondern lediglich ein Triebleben. Der Deckvorgang ist für den Rüden kein Spaß, sondern meist purer Stress und Schmerz. Und selbst wenn für den Hund Sex die reine Freude wäre – dürfte er? Je genauer man sich die Sache ansieht, umso klarer wird: Dem Hund wird durch die Kastration nichts genommen, was er haben könnte aber Sie schenken ihm mit der Kastration etwas sehr Wesentliches: Innere Ruhe und Gelassenheit. Das Argument mancher Tierärzte, dass ein besonders devoter Rüde nicht kastriert werden müsste, ist schlicht und einfach falsch! Gerade der devote Rüde sollte durch die Kastration vor Attacken anderer Rüden geschützt werden.
Da kastrierte Hunde ein ruhigeres Innenleben haben, verbrauchen sie auch weniger Energie und kommen mit etwa 25 % weniger Futter aus. Das bedeutet: Kastrierte Hunde werden nur dann fett, wenn man ihnen ihre gewohnte Futterration lässt. Also bitte nach der Kastration Futter reduzieren! Auf das Temperament oder das Wesen des Hundes hat die Kastration so gut wie keinen Einfluss. Kastrierte Rüden werden aber umgänglicher, weil der Hormonstress wegfällt. Ich habe bei den von mir betreuten Hunden nicht die geringste Veränderung des Temperaments nach der Kastration festgestellt.
Gibt es auch Nachteile oder Risiken? Ja, die gibt es: Aggressive Weibchen können nach der Kastration noch aggressiver werden und Rüden wie Weibchen können nach der Kastration inkontinent werden. Aber: Je früher kastriert wird, umso geringer das Risiko. Außerdem lässt sich Inkontinenz sehr gut medikamentös behandeln.
Rüden kann man auch chemisch kastrieren. Dabei wird der Testosteronspiegel durch eine Hormoninjektion oder durch eine chipgesteuerte Hormongabe heruntergefahren und der Hund verhält sich ähnlich wie nach einer Kastration. Das ist aber keine Dauerlösung und auch kein Ersatz für eine Kastration. Ich betrachte solche Maßnahmen eher als Test um herauszufinden, ob und wie sich das Verhalten des Hundes durch eine Kastration verändert.
Zusammenfassung: Wer seinen Hund – aus welchen Gründen auch immer – nicht kastrieren lässt, lässt ihn mit seinem hormonellen Stress allein: Mit seinem unkontrollierbaren Trieb, mit seinen Ängsten und Aggressionen und mit seinem ungestillten Leid. Lassen Sie Ihren Hund deshalb bitte kastrieren, wenn Sie ihn nicht zur Zucht verwenden können oder wollen. Die Kastration ist heute ein Routineeingriff mit einem minimalen Operationsrisiko. Die Heilung der Narbe erfolgt meist innerhalb weniger Tage. Die volle Wirkung der Kastration tritt zwar erst nach etwa drei bis vier Monaten ein, danach aber haben Sie einen gesunden, gelassenen Hund, der von anderen Hund nicht mehr als Rivale oder Gegner betrachtet wird, sondern als Spielkamerad. Und das ist ein guter Deal.
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KURIER TV Talk vom 2.2.2025
Rottweiler beißt Sechsjährige: Diskussion über Listenhunde neu entfacht
Hier der Link zur KURIER TV Mediathek:
KURIER TV Talk vom 2.2.2025 -
KURIER TV Tierecke vom 18.9.2025
Einheitliches Hundegesetz für ganz Österreich? Hundecoach Bernd Pierstorff fordert klare Regeln
Hier der Link zur KURIER TV Mediathek:
Kurier TV Tierecke vom 18.9.2025 -
Leinenaggression
Es gibt Hunde, die sich frei laufend anderen Hunden und/oder Menschen gegenüber ganz sanft und freundlich oder völlig neutral oder sogar unterwürfig verhalten. Sobald man sie aber an die Leine nimmt, verwandeln sich diese Vaserln in aggressive Bestien. In solchen Fällen spricht man von Leinenaggression. Für die Definition ist es unerheblich, ob die Leinenaggression gegenüber anderen Hunden, Menschen oder beiden gezeigt wird. Wenn ein Hund allerdings auch in anderen Situationen, also wenn er nicht an der Leine ist aggressives Verhalten zeigt, dann spricht man nicht von Leinenaggression sondern von anderen Aggressionsformen, die aber auch behandelt werden müssen.
Eines haben leinenaggressive Hunde gemeinsam: Sie wollen nicht, dass andere Menschen und/oder Hunde sich ihnen nähern, solange sie an der Leine sind. Das aggressive Verhalten dient dazu, dem Anderen ganz deutlich zu signalisieren “Geh weg! Komm ja nicht näher!”
Wie aber entsteht Leinenaggression?
Es gibt drei grundsätzliche Ursachen für Leinenaggression, die auch in Kombination wirksam werden können:
1. Unsicherheit
Es gibt Anzeichen dafür, dass sich einige Hunde an der Leine wie in der Falle fühlen. Sie wissen, dass sie nicht weglaufen können. Als Ursache für diese Unsicherheit kommen verschiedene Faktoren in Frage:
- Manche Hunde wurden nie bzw. nicht richtig mit fremden Hunden sozialisiert oder sind von Natur aus sehr scheu und haben diese Scheu trotz versuchter Sozialisation mit anderen Hunden nicht verloren.
- Einige Hunde haben an der Leine schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht, oder wurden sogar angegriffen und gebissen.
2. Aufregung und Frustration
Es gibt Hunde, die sich aus Freude andere Hunde zu sehen, so sehr aufregen, dass sie total durchdrehen. Diese Aufregung kann so stark werden, dass die Hunde ihre Reaktionen selber nicht mehr im Griff haben. Dazu kommt Frustration, da sie an der Leine nur langsam oder gar nicht zu dem anderen Hund hinkommen, bzw. beim nach vorne Springen von der Leine zurück gehalten werden. Die starke Aufregung in Kombination mit Frustration kann ebenfalls zu Aggression führen. Die Hunde lernen, dass es jedes Mal frustrierend ist, wenn sie einem anderen Hund begegnen.
3. Assoziation mit unangenehmen Gefühlen oder Schmerzen
Hunde lernen durch Assoziation. Sie verknüpfen oft Dinge die gleichzeitig oder nahezu zur gleichen Zeit passieren. Im Falle der Leinenaggression kann eine Verknüpfung vom unangenehmen Gefühl, das das Halsband verursacht, wenn der Hund nach vorne zieht mit dem entgegenkommenden Hund entstehen. Schlimmer noch wird es, wenn der Besitzer in so einem Fall mit Leinenruck arbeitet. Dann heißt es für den Hund: Wenn dir jemand entgegenkommt wird es nicht nur unangenehm, sondern es tut dir weh. Hunde sind nicht in der Lage diese Dinge mit ihrem Handeln in Verbindung zu bringen. Der Hund assoziiert: Fremder Hund = Schmerz. Das erzeugt in ihm Stress und dieser Stress äußert sich dann durch Aggression.
Was kann man tun?
Zunächst was man keinesfalls tun sollte: Leinenaggression kann man niemals über Einschüchterung (Druck, Leinenruck, Sprühhalsband oder gar Elektrotakter) abtrainieren. Leider werden diese Methoden trotzdem und noch immer von einzelnen Hundeschulen und Trainer/Innen empfohlen und es kann nur geraten werden um solche Leute einen großen Bogen zu machen. Denn selbst wenn man tatsächlich erreicht, das aggressive Verhalten eine Weile durch solche „Maßnahmen“ zu unterdrücken, wird es wieder und dann ganz unerwartet für den Hundehalter, dafür aber deutlich heftiger zum Ausbruch kommen. So geht’s also nicht. Wie aber geht es?
Es gibt einige Methoden, die sehr gut bei Leinenaggression funktionieren und auch eine dauerhafte Besserung mit sich bringen. Allerdings verlangt das Abtrainieren von Leinenaggression konsequentes Training und sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen vom Hundehalter. In jedem Fall ist es ratsam, sich an einen guten Hundetrainer/in zu wenden. Bitte nicht selbst an dem Problem herumprobieren! Ein guter Hundetrainer wird zunächst die Ursache für die Leinenaggression feststellen, bzw. ob es sich überhaupt um eine handelt und danach einen individuellen Trainingsplan erstellen. Gute Hundetrainer trainieren nicht nur auf ihrem Platz, sondern kommen zum Hund bzw. an neutrale Orte zum Trainieren. Mögliche Wege wären zum Beispiel die Gefühle des Hundes zu verändern (Unsicherheiten oder Ängste abzubauen), ihm alternative Verhaltensweisen anzubieten, eventuell auch ein Training zur Erhöhung der Frustrationstoleranz. Doch der erste Schritt sollte immer eine gute Leinenführigkeit des Hundes sein. In der Trainingsphase würde ich das Halsband durch ein bequemes, sicheres Geschirr ersetzen.
Gerade in der Anfangszeit ist auch vorausschauendes Führen sehr wichtig. Das heißt, man sollte aggressives Verhalten an der Leine schon von vornherein vermeiden, da der Hund in so gut wie allen Fällen für dieses Verhalten belohnt wird, denn der andere Hund verschwindet früher oder später (Briefträgereffekt). Je öfter ein Hund also dieses Verhalten zeigen kann, desto intensiver lernt er das Fehlverhalten und umso schwieriger und langwieriger wird eine Gegenkonditionierung. Hundehalter die gleich bei den ersten Anzeichen von Leinenaggression eine mit einem/einer guten Trainer/in arbeiten, können meist in wenigen Wochen das Training erfolgreich abschließen.
Die Grundlage zu jedem Training mit dem Hund ist aber die Bereitschaft des Hundehalters seine Position und sein Verhalten dem Hund gegenüber zu hinterfragen, denn hinter Stress und Angst steht meist die eigene Unsicherheit und ein Mangel des Hundes an Vertrauen in seinen Menschen. Die Folge, der Hund versucht eine ihm bedrohlich erscheinende Situation selbst zu lösen, anstatt das Problem an seinen Menschen (Rudelführer) abzugeben. Die wichtigste Aufgabe heißt daher: Werde zum Rudelführer Deines Hundes! Wie man das wird, und noch einiges mehr, lernt man in unseren Sachkundeseminaren.
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Offener Brief an Ulrike Sima
Sehr geehrte Frau Sima!
Sie reagieren zwar schnell, aber WIE Sie reagieren, zeigt wieder einmal, dass Sie weder verstehen wollen, worum es bei der bestehenden Hundeproblematik geht, noch, dass Ihnen Experten zur Verfügung stehen, die ihre Wissenslücken und strategischen Defizite ausgleichen.
Die Tierheime sind voll von hoffnungslosen „Listenhunden“, die keiner mehr will, aber es wird munter weiter gezüchtet. Offensichtlich fällt das für Sie unter „persönliche Freiheit“. Das ist aber die Basis des Problems, denn diese Hunde sind in den „richtigen“ Händen zwar nicht unbedingt gefährlich für Menschen, sie können aber brandgefährlich für andere Hunde sein. Pitbull, Stafford, Dogo Argentino, Mastiffs, Corso Neapolitano, Cane Corso & Co. haben in unserem Land nichts verloren. Also sofortiges Zuchtverbot und striktes Importverbot.
Die derzeit verbliebenen Bestände dieser Hunde gehören ebenso wie Rottweiler, Schäferhunde, Doggen, Dobermann & Co. in fachlich versierte Hände. Sie brauchen Menschen mit Fachwissen, Führungsstärke und Charakter. Das kann man mitunter lernen und man kann es testen.
Ihre neueste Maßnahme, dieser Mickimaus-Hundesachkundenachweis von 4 Stunden um 40 Euro ist nicht einmal ein Scherz. In 4 Stunden um 40 Euro kann man kein brauchbares Hundewissen vermitteln. Wie und wo soll das stattfinden? Und wer soll das machen? Unsere fairdog-Hundeführ-Seminare sind Tagesseminare, und ich bin mir bewusst, dass ich da nur das Allerwichtigste vermitteln kann. Dabei verstehe ich nicht nur etwas von Hunden sondern auch etwas von Didaktik. Würden Sie sich nur einmal die Mühe machen, eines unserer Seminare zu besuchen, wüssten Sie, wovon ich hier rede.
Nein, Frau Sima, so wird das nix. Sie produzieren mit dieser Politik nur Tierleid. Lösungen, die etwas bringen, verlangen Mut und Entschlossenheit auch einmal gegen die Züchterverbände aufzutreten. Wirkliche Lösungen verlangen ein, in der Praxis gewachsenes Hundewissen und keine akademischen Möchtegern-Experten, nur weil sie eine/n Mag. vor dem Namen haben. Tierschutz ist nicht nur eine Angelegenheit des Herzens und der Empathiefähigkeit, sondern auch eine Frage fundierten und gelebten Hundewissens. All das vermisse ich seit Jahren in sämtlichen Bereichen der Hundepolitik. Auf der Strecke bleiben jene Hunde, die Sie mit Ihrer Nicht-Politik Tag für Tag deren ahnungslosen Besitzern ausliefern.
Bernd H. Pierstorff
Clubobmann fairdog
www.fairdog.at -
Österreichs Hundehaltegesetze und warum sich damit keine einzige Hundeattacke verhindern lässt.
Mizzi ist ein besonders gutmütiges, ausgesprochen fröhliches und umgängliches Hundeweibchen. Sie liebt alle Hunde, alle Katzen und alle Menschen. Ich kenne das Froschi seit seinem 6. Lebensmonat und liebe sie wie meinen eignen Hund. Und jeder, der sie kennen lernt, schließt sie wegen ihrer Freundlichkeit und Fröhlichkeit sofort ins Herz. Aber seit das Niederösterreichische Hundehaltegesetz in Kraft ist, wird ihr Frauchen immer wieder wegen Mizzi angepöbelt. Die beiden werden sogar bedroht und angespuckt. Denn Mizzi ist ein Bullterrier und Bullterrier stehen auf der Liste der „Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial“.
Chester verbrachte 9 (neun) Jahre unschuldig hinter den Gittern des Wiener Tierschutzhauses. Viermal wurde er herausgeholt und viermal wurde er wieder zurückgebracht. Aus nichtigsten Anlässen. Dann fand ihn ein Mensch, der zu ihm stand und entschlossen war, es auch weiterhin zu tun: eine zarte kleine Frau mit Hunde-Feeling, gesundem Menschenverstand und großem Herzen. Ich habe durch sie Chester als sanften freundlichen Hund kennen gelernt, der trotz allem, was man ihm angetan hat, mit anderen Hunden und Menschen gut kann. Sein Schicksal verdankt er einer miserablen Gesetzgebung und jenen Leuten, die Hunde wie ihn kreieren, ohne die Folgen ihres Handelns zu bedenken, und das ist auch der einzige „Fehler“ von Chester: Er ist ein Mix aus American Stafford und Schäferhund.
Luis ist ein hübscher kastrierter Rüde. Freundlich, verspielt, sanft und verschmust. Er wurde von seinem ersten Besitzer bei einer U-Bahnstation angebunden und verlassen. Nach einem halben Jahr Tierschutzhaus nahm ihn ein junger Mann zu sich. Der junge Mann ist ein freundlicher, anständiger Mensch aber er hat zwei Piercings an der Lippe und zusammen mit Luis passt er genau in das von Herrn Landesrat Schneeberger gezimmerte Schema des Stafford-Besitzers: Luis ist ein American-Stafford(-Mix).
Diese drei Fälle (ich hätte noch ein paar auf Lager) zeigen, dass die auf purer Ahnungslosigkeit beruhende Gesetzessituation vor allem einen Effekt hat: Sie diskriminiert Hunde und deren Halter nur auf Grund der Hunderasse. Aber sie ist damit nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Hundebiss zu verhindern oder die Sicherheit der Menschen zu erhöhen. Ganz im Gegenteil. Die diversen Landtage haben es noch nicht einmal geschafft, Sachkundeseminare zu normieren. Das aber wäre eine Grundvoraussetzung für einen Österreichischen Hundeführschein – der aber wäre die Grundlage für ein wirksames Hundeführgesetz. Ein Mensch, der die Körpersprache seines Hundes versteht, der in der Lage ist, Stress-Situationen sofort zu erkennen und sie zu bereinigen, ein Mensch, der weiß, warum ein Hund in einer Situation so und so reagiert, der wird seinem Hund bestimmte Situationen gar nicht erst zumuten und er wird ihm stets mit jener Gelassenheit und Energie begegnen können, die man natürliche Autorität nennt. Und auf diese Autorität reagiert der Hund: Mit Gehorsam. So einfach ist das.
Überhaupt geht die Diskussion um „gefährliche Hunderassen“ am eigentlichen Problem vorbei. Wenn man sich die österreichische Beißstatistik ansieht, dann liegt dort an erster Stelle der Deutsche Schäferhund, gefolgt vom Dobermann. Auf den Plätzen: Spitz, Pekingese, Dackel, Schnauzer und Collie. Der äußerst problematische Rottweiler rangiert zwischen Pudel und Beagle erst an 9. Stelle. Was also ist eine gefährliche Hunderasse? Problematisch kann jeder Hund werden, der nicht sachkundig geführt wird. Das gilt für den Pitbull ebenso, wie für den Deutschen Schäferhund, den Rottweiler oder den Dackel. Und deshalb wäre die einzig vernünftige Lösung all dieser Hundeprobleme ein normierter Österreichischer Hundeführschein, um den man sich aus mir unverständlichen Gründen nach wie vor drückt. Der Hundeführschein bedeutet Sachkundeseminar für den Hundehalter plus Hundeschule bis mindestens BGH 1; wobei bei bestimmten Hund-Mensch-Konstella-tionen auch ein Wesenstest beider angebracht wäre.
Was fairdog sich als ersten Schritt wünscht
Der Besuch eines Sachkundeseminars sollte bis spätestens 6 Monate nach Anmeldung jedes Hundes nachzuweisen sein, denn damit kann der Hundehalter schon zu Beginn seiner Mensch-Hund-Beziehung jene Haltungs- und Führungsfehler vermeiden, die später zu mitunter schwerwiegenden Problemen (auch für das Tier) führen können. Deshalb sollte das Sachkundeseminar unbedingt vor der Hundeschule besucht werden. Und es sollte für jeden Hundehalter gelten, egal welchen Hund er hat. Auch für die viel zitierte 78 jährige Oma, die sich einen Hund aus dem Tierschutzhaus holen möchte. Denn wer nicht fähig ist, einem Hundeführ-Seminar zu folgen, kann auch keinen Hund halten und führen.
Diese Regelung hätte auch jenen Fall verhindert, wo zwei Rottweiler, eine junge Frau attackierten und verletzten und die nun als blutrünstige Bestien dargestellt werden. Denn jeder Absolvent eines Sachkundeseminars weiß, warum die paarweise Haltung bestimmter Hunderassen problematisch werden kann. Und jeder Absolvent unserer Sachkundeseminare weiß, wie die Mehrfachhaltung von Hunden gestaltet werden muss, damit Probleme verhindert werden können.
Nur unsere Politiker wissen das nicht.
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Perfekte Fellpflege für jedes Fell
Unterwolle – und wie man tote Unterwolle richtig auskämmt
Hunde wie Schäferhunde, Treibhunde, Retriever, Setter u.v.a., haben ein zweischichtiges Fell: sogenanntes Stockhaar: Raue Schale, weicher Kern. Das Deckhaar ist meist fest und glänzend, die Unterwolle, die als Klimaregulator dient, wird damit abgedeckt. Die Unterwolle wächst schneller als das Deckhaar und stirbt nach einer Wachstumsphase ab. Es kann dabei sowohl ausflocken, wie bei Wölfen, Schakalen und Füchsen als auch im Fell unter dem schützenden Deckhaar stecken bleiben und mit der Zeit verfilzen. Abgestorbene Unterwolle – und ich rede hier nur von abgestorbener Unterwolle – muss regelmäßig ausgebürstet werden. Bürsten sind in diesem Fall sogenannte Coater und Slickerbrushes – also Metallstriegel und Drahtbürsten, in verschiedenen Ausführungen. Eine billige Slickerbrush behandelt das Haar anders als eine hochwertige, teurere Slickerbrush. Ich verwende in meinem Salon die teuren aber hochwertigen Slickerbrushes von ActiVet. Sie haben abgerundete Edelstahlborsten wodurch Haar und Haut optimal geschont werden. Das Entfilzen verläuft für den Hund besonders schonend und dabei sehr wirksam.
Sehr vorsichtig gehe ich mit dem vielgepriesenen FURMINATOR um. Der FURMINATUR entfernt Unterwolle wirklich radikal. Bei falscher Anwendung zu radikal, denn durch seine enge Zahnung verleitet der FURMINATOR bei falscher Anwendung dazu, viel zu viel Unterwolle aus dem Fell zu holen und damit die Produktion von Unterwolle erst so richtig anzuregen, was zu einem Teufelskreis führen kann. Wenn ich den FURMINATOR verwende, dann nehme ich ihn nur mit drei Fingern und arbeite mit möglichst wenig Druck.
Für Zwischendurch und langem Fell reicht meist ein guter Edelstahlkamm. Edelstahlkämme gibt es in vielen Größen, sodass man für jedes Fell den passenden Kamm findet. Ich selbst ziehe ganz normale Metall-Kämme ohne Griff allen anderen Kammversionen vor, weil man damit etwaige Knötchen oder Verfilzungen viel besser spüren und damit dem Hund nicht wehtun kann. Dieses ganz normale Auskämmen beruhigt die Haut und nimmt nur das wirklich tote Unterfell mit. Bei Hunden wie Labradors, Rottweilern und anderen relativ kurzhaarigen Stockhaar-Hunden kann der FURMINATOR bei schonender Anwendung aber sehr gute Dienste leisten.
Richtige Fellpflege heißt, die Funktionen des Fells optimal aufrecht zu erhalten bzw. zu verbessern, und zwar so schonend wie möglich und für den Hund so angenehm wie möglich. Also: Der stockhaarige Hund braucht seine Unterwolle. Ausgekämmt werden muss nur die tote Unterwolle, ehe sie zu einer Matte verfilzt. Das Fell unserer Haushunde erneuert sich während des gesamten Jahres, weil es vor allem während des Winters mit enormen Temperaturschwankungen bis zu 30° C zurecht kommen muss. Vor allem Schäferhunde und Golden Retriever neigen stark zum dauerhaften Haaren. Und gerade bei diesen beiden Rassen sollte man das Auskämmen der Unterwolle nicht allzu sehr übertreiben um die Produktion der Unterwolle nicht noch mehr anzuregen.
Stockhaar (Retriever & Co.) darf NIEMALS geschoren werden!Das Trimmen – Wahrheiten, Unwahrheiten, Täuschung
Das sehr widerstandsfähige Rauhaar (wie bei Rauhaardackel, Schnauzer, Border-Terrier, Cairne-Terrier; West Highland Terrier, Norfolk- und Parson Jack Russel Terrier sowie bei allen Mischlingen mit diesen Arten) unterliegt während seines Wachstums einer permanenten Erneuerung. Das alte Haar wird durch neues Haar ersetzt und wird abgestoßen. Es fällt aber nicht einfach aus, sondern bleibt im nachgewachsenen Fall stecken. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich dieses lose Haar auskämmen, hauptsächlich aber muss es ausgetrimmt werden. Trimmen nennt man nicht das Ausreißen von Haar, sondern das völlig schmerzlose und für den Hund eher angenehme Auszupfen des toten Haares.
Wie wird getrimmt?
Das tote, mit der Haut des Hundes nicht mehr verwurzelte, im Fell steckende Haar ist völlig lose und ragt mit seinen Spitzen aus dem nachgewachsenen Fell. Das kann nicht nur ein Profi erkennen, das sieht jeder, der genau hinschaut ganz deutlich. Trimmen bedeutet nun nichts weiter, als dieses tote lose aus dem Fell herausragende Haar aus dem Fell zu ziehen, es auszuzupfen. Man kann das ganz einfach mit bloßen Fingern tun, man kann sich’s ein bisschen leichter machen, indem man Gummi-Fingerlinge oder ein Stück des bekannt rauen Bimssteins zur Verbesserung der Funktion des Auszupfens verwenden. Das ist alles. Ich gebe zu, es ist ein langwieriger Prozess und für den Groomer stinkfad. Für die Hunde ist es eher angenehm und mitunter schlafen sie sogar dabei ein.
Unwahrheiten über das Trimmen und das Vortäuschen falscher Tatsachen liegen sehr eng beisammen: Unwahr ist, dass das Trimmen ein Kürzen oder gar ein Ausreißen von Fell bedeutet. Im Gegenteil: Getrimmt werden darf immer erst, wenn das Fell reif dazu ist. Das heißt, dass genügend abgestorbenes Haar im Fell vorhanden sein muss, ehe getrimmt wird. Das ist normalerweise etwa alle drei bis vier Monate der Fall. Hält man sich an diesen Zyklus, entsteht das was man ein Rolling Coat nennt. Das Trimmen ist dann immer sehr einfach und für den Hund in keiner Weise unangenehm. Im Endstadium dieses Zyklus kann das Fell des Hundes natürlich ein bisschen struppig aussehen, das ist ähnlich wie wir kurz vor dem Friseurtermin. Also kein Problem.
Die Täuschung beginnt dort, wo der Mensch seinen Rauhaarigen vor dem richtigen Trimmzeitpunkt in den Hundesalon bringt, weil er ihn „schön“ haben will. In einem seriösen Salon wird man das ablehnen und einen etwas späteren, den richtigen Zeitpunkt empfehlen. Leider gibt es Leute, die das unreife Trimmfell einfach mittels Trimm-Messer nicht auszuzupfen, sondern einfach kürzen oder gar die Schermaschine zum Einsatz bringen. Hinterher sieht der Hund zwar hübsch und gepflegt aus, aber das geht auf Kosten seiner Fellgesundheit und des biologisch wichtigen und gesunden Rolling Coats. Leider ist dieses Täuschungsmanöver gang und gäbe und bei ahnungslosen Hundehaltern sogar gesellschaftsfähig. Es sollte besser unter Strafe gestellt werden, weil es das Fell ruiniert und dessen Schutzfunktion stört, bzw. zerstört.
Rauhaar darf NIEMALS geschoren werden!Das einfache Fell
Das „einfache“ Fell, kann ganz schön kompliziert (sprich: anspruchsvoll) sein. Einfach bedeutet in diesem Fall: Fell ohne Unterwolle, ohne Deckhaar. Einfach wird es nur genannt, weil es nicht mehrschichtig ist, wie z.B. Stockhaar oder Rauhaar. Es wächst einfach und gnadenlos vor sich hin und muss intensiv gepflegt werden, weil es dazu neigt, zu verfilzen, wenn man ihm diese Pflege nicht angedeihen lässt. Das tut dem Hund sehr bald weh und kann ihn in seiner Bewegungsfreiheit einschränken. Das heißt: JEDEN Tag sanft durchkämmen! So zeigt man seine Liebe zum Hund – und nicht durch Leckerchens den ganzen Tag. Malteser, Havaneser, Baumwollhunde, Bichon frise, Pudel, Wasserhunde aller Spielarten und die derzeit so in Mode gekommenen Doodles verschiedenster Arten. Sie alle haben „einfaches“ Fell.
Glattes langes Fell muss geschnitten, gekräuseltes geschoren werden. Schneiden bedeutet, das Hundehaarkleid mit der Schere zu bearbeiten: Clippschere, Haarschneideschere, Modellierschere oder Effelierschere. Modellier- und Effelierschere werden meist auch zum Ausdünnen bestimmter Fellregionen und für die Feinarbeit an den Ohren, Augen und um die Intimzonen des Hundes verwendet. Es gibt einige Hunderassen, die nur mit der Schere geschnitten (oder besser gesagt façonniert) werden dürfen, weil ihr Harr lang bleiben soll: Australian Silky Terrier, Kerry Blue Terrier, Yorkshire Terrier usw. Auch Hunde mit seidigem Fell müssen in Abständen von 3-4 Monaten geschnitten werden: Bichon-Frisé, Malteser, aber vor allem auch Lhasa Apso, Setter, Afghane, Pekingese usw. Diese Hunderassen, also jene mit langem oder einfachem Fell, wie z.B. der Malteser, Lhasa Apso, Tibet Terrier müssen JEDEN Tag durchgekämmt werden, weil das Fell sonst sehr schnell verfilzt.
Hunde mit einfachem gelocktem Fell müssen regelmäßig geschoren, resp. geschnitten werden: Bürsten (bitte nur mit den speziellen Hundebürsten) und Kämmen täglich, Baden alle 4-6 Wochen und Fellkürzen durch Schnitt oder eine nicht zu kurze Schur. Ein „Profi“, der/die Ihnen einen „kurzen Sommerschnitt“ anbietet, damit es dem Hund in der warmen Jahreszeit nicht zu heiß wird, ist kein Profi, sondern ein Ahnungsloser: Der Wärmeaustausch bei Hunden erfolgt nicht über den Körper (resp. das Fell) sondern über die Pfoten-Ballen und über das Hecheln. Zu kurz geschnittenes Fell, setzt den Hund viel mehr der Sonne und ihren UV-Strahlen aus als länger gehaltenes Fell. Ich selbst schere max. 9mm, wobei ich die Läufe des Hundes etwas länger (1,3mm) lasse.
Quelle: www.hundesalonbreitenfurt.at
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So bringt Ihr Euren Hund gut durch die Silvesternacht
- Gönne Dir und Deinem Hund am Silvesterabend ein Musikprogramm (Guter Pop, Klassik; keine Techno-Musik) in angenehmer Konzerthaussaalstärke. Und manchmal darf auch das Fernsehen ein Theaterstück beisteuern. Diese Geräuschkulisse kann und soll die Knallerei natürlich nicht übertönen, aber sie reduziert den Kontrast zwischen der unangenehmen Knallerei von außen und dem angenehmen Geräuschpegel im Inneren.
- Sobald es am Nachmittag dämmrig wird, sollte man überall im Haus das Licht einschalten, um die von draußen kommenden Lichtreflexe zu mildern. Vorhänge, resp. Rollos schließen.
- An den beiden Tagen vor Silvester reduziere das Futter um etwa 30 – 50 %, das reduziert auch die nötigen Gassi-Runden. Diese sollten auf kurze Gänge in der Nähe des Hauses beschränkt werden, damit Dein Hund das Gefühl hat, jederzeit auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause zu können. Ist „die Fluchtburg“ in kürzester Zeit erreichbar, fühlt sich ein Hund einfach besser.
- Am 31. solltest Du mit Deinem Hund eine lange Runde sehr früh am Morgen gehen: So gegen 6.00, 7.00 Uhr – da ist es noch weitgehend ruhig. Wenn Du einen Garten hast, kannst Du das Rausgehen am Silvestertag auch auf diesen beschränken. Am Silvesterabend gibst Du Deinem Hund sein Futter (z.B. Brathühnchen…) erst nach 21 h, und zwar häppchenweise aus der Hand immer wenn es draußen kracht.
- Keinesfalls: Medikamente! Jedes Psychopharmaka kann nämlich eine so genannte Umschlagwirkung zeigen. Das bedeutet, dass der Hund nicht beruhigt, sondern ganz im Gegenteil, jetzt erst richtig hoch gefahren wird.
- Bachblüten (Rescuetropfen für Tiere) hingegen sind bestens geeignet, den Hund zu harmonisieren und ihn silvestertauglich zu machen. Am besten schon vier – sechs Tage vor Silvester mit der Behandlung beginnen: Morgens und abends jeweils 3-4 Tropfen unter die Lefzen streichen.
Am besten geht es Euren Wuffs aber hier bei mir im Silvesterspecial vom 29. Dezember bis zum 1. Jänner: Hier in meiner Gegend wird nämlich kaum geknallt, die Nachbarn sind fast alle weg, mein Silvesterprogramm für meine Hundegäste besteht aus Konzerten (ARTE oder 3-SAT) und als Silvestermenü gibt es Freilandhühnchen.
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Übergewicht bei Hunden
Es geht schneller als man denkt: Eine Reihe von Feiertagen mit zu vielen Bratenresten, die Wuffi zugute kommen, weniger Bewegung bei erhöhter aber auch bei gleichbleibender Futtermenge, Training mit zusätzlichen Leckerlis, ein zu legerer Fütterungsplan und schon wird aus dem einst schlanken Wulff – oft viel zu spät bemerkt – ein Mastferkel. Die Hauptursachen für Übergewicht sind – wie beim Menschen – falsche Ernährungsgewohnheiten und damit eine unausgeglichene Energiebilanz: Zu viel Futter, zu wenig Bewegung. Zu viele Leckerchen, zu viele Kohlenhydrate. Und das kann fatale Folgen haben, denn Übergewicht ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko.
Schlanke Hunde leben nicht nur gesünder sondern auch länger
Wenn es nur um die Schönheit ginge, müssten sich Hundehalter keine Gedanken über die Figur ihrer Schützlinge machen. Doch leider schadet Übergewicht ernstlich der Gesundheit des Hundes. Eine der häufigsten Folgen von Übergewicht beim Hund sind Verdauungsprobleme. Sie entstehen durch die mangelnde Bewegung – fette Hunde sind träger als normalgewichtigen Artgenossen. Da das hochsensible Verdauungssystem aber nur bei ausreichend Bewegung einwandfrei funktioniert, kommt es bei übergewichtigen Hunden oft zu Darmträgheit. Die betroffenen Tiere leiden dann unter Verstopfungen oder Blähungen. Übergewichtige Hunde leiden zudem häufiger als ihre Artgenossen unter Harnsteinen. Diese Erkrankung äußert sich durch vermehrtes Absetzen von Urin – oft auch unter Schmerzen. Der Bildung von Harnsteinen kann durch eine gezielte Fütterung von naturnaher vitalstoffreicher Nahrung vorgebeugt werden.
Die überflüssigen Kilos können aber auch Gelenkschäden, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen. Außerdem besteht der Verdacht, dass fettleibige Hunde eher zu Hautkrankheiten neigen und anfälliger für Infektionen sind. Außerdem senkt Übergewicht die Lebenserwartung von Hunden markant: Wissenschaftler schätzen, dass ein dicker Hund etwa zwei Jahre kürzer lebt als ein schlanker Artgenosse.
Doch wann ist ein Hund zu dick?
Richtig ernährte Hunde zeigen Taille
- Bei der Betrachtung des Hundes von der Seite, verläuft die Bauchlinie vom Brustkorb zum Becken aufsteigend.
- Bei der Betrachtung von oben ist der Bereich hinter den Rippen schlanker als der des Brustkorbes – eine „Taille“ ist erkennbar.
- Streicht man mit der Handfläche über den Brustkorb, sind die Rippen unter einer dünnen Fettschicht gut fühlbar.
Meine persönliche Formel: Wenn der Hund still steht, sollte man die Rippen nicht sehen. Bewegt sicher der Hund lebhaft, so sollte man die Rippen gut erkennen können.
Wenn das aber alles nicht so aussieht, wird es Zeit, etwas dagegen zu tun.
5 Grundregeln zum Abspecken
- Füttern Sie 2 x täglich und zwar wertvolles vitalstoffreiches Futter, davon aber um 20 % weniger als für Ihren Hund vorgesehen (ich füttere z.B. Perro Sensitive Control oder Paneon Naturmenü).
- Keine Nulldiät, denn die führt zu einem unerwünschten Muskelabbau.
- Regelmäßig Bewegung und Beschäftigung. Mindestens 90 Minuten pro Tag.
- Trainings-Leckerlis von der täglichen Futterration abziehen.
- Keine Zusatzleckerlis!
Wovon ich gar nichts halte, ist das sogenannte Diät-(Trocken)futter, denn das ist vor allem fettreduziert. Dickmacher Nr. 1 sind aber Kohlenhydrate, und die sind vor allem in Diät-(Trocken)futter und Hundesnacks nach wie vor sehr reichlich vorhanden. Fette – wertvolle Fette und Öle (Rapsöl, Leinöl, Distelöl) sind für die Gesundheit des Hundes (Haut, Augen, Fell) aber sehr wichtig.
Nicht vergessen: Zur Gewichtskontrolle den Hund einmal wöchentlich abwiegen und die Futtermenge dem Diäterfolg anpassen.
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Vergiftungen beim Hund
Vergiftungen sind aufgrund der Vielfalt der Giftstoffe und deren Wirkung auf den Hund ein sehr weites Feld. Wenn der Hund Gift gefressen hat, ist das immer ein akuter Notfall. Manche Gifte wirken zeitversetzt und zerstören schleichend innere Organe, manche Gifte wirken sehr schnell. Ohne entsprechende Maßnahmen durch den Tierarzt würde der Hund sehr wahrscheinlich schwere Schäden davon tragen oder sogar sterben. Der Ersthelfer am Unglücksort übernimmt die notfall-medizinische Erstversorgung des Hundes, sichert eventuell vorhandene Giftproben und organisiert den unverzüglichen Transport zum Tierarzt: Unbedingt in der Klinik anmelden um den Arzt vorzubereiten.
Notfall-Checkliste
(Wenn Sie vermuten, daß Ihr Hund einen Giftstoff zu sich genommen hat)- Wenn Sie die Aufnahme des Giftes beobachtet oder Freßspuren, leere Verpackungen oder geöffnete Behälter mit giftigem Inhalt gefunden haben: Sofort unter Mitnahme einer Probe (Giftköder, Erbrochenes, Kot) zum Tierarzt
- Je früher der Tierarzt Gegenmaßnahmen einleiten kann, um so besser sind die Überlebenschancen!
- Je später die tierärztliche Behandlung beginnt um so eher kann es zu irreparablen Organschäden kommen! Der Hund ist in großer Gefahr, ohne tierärztliche Gegenmaßnahmen zu sterben!
- Die Folgen einer Vergiftung hängen stark von der Art des Giftes, der Menge (bezogen auf das Körpergewicht), die Konzentration, den Zeitraum des Giftkontaktes, die Art des Gift-Kontakts (z.B. Kontaktgift über die Haut, Atemgift über die Atmung oder über die Ernährung/Verdauung) und auch mit der aktuellen gesundheitlichen Kondition des Tieres (Alter, Vorerkrankungen) zusammen
- HINWEIS: Aufgrund der zeitversetzten und damit besonders heimtückischen Wirkung des Rattengiftes behandeln wird dieses wichtige Thema in einem eigenen Abschnitt.
- HINWEIS: noch gefährlicher für den Hund als Rattengift ist eine Vergiftung mit Schneckenkorn – es wirkt schneller – oft schon nach 30 Minuten und ist es einmal aus dem Magen-Darm-Trakt in den Kreislauf des Hundes gelangt, gibt es kein Gegengift.
- HINWEIS: falls der Hund direkt nach dem Gassigang oder Freilauf äußerlich sehr starke Schwellungen oder bereits blau-schwarze Hautverfärbungen aufweist, kann das ein erster Hinweis auf einen Giftschlangenbiß sein.
Die beiden häufigsten und gefährlichsten Gifte sind Rattengift und Schneckenkorn. Beide wirken unterschiedlich und verlangen nach sofortiger ärztlicher Hilfe! Dazu ein paar wichtige Hinweise:
Überlebenschancen bei Rattengift
- Je früher die Gegenmaßnahmen gegen das Rattengift beginnen, um so grösser ist die Überlebenswahrscheinlichkeit. Idealerweise wird bereits unmittelbar nach der Giftaufnahme die Resorption der verheerenden Wirkstoffe vom Darm in den Körper verhindert:
- Das kann man, wenn man in seiner Notapotheke die bereits vorab für seinen Hund dosierte Menge Aktivkohle bereit hat (Kohletabletten)! Die Aktivkohle wird im begründeten Verdachtsfall sofort verabreicht.
- Wenn dann das Gegenmittel gegen das Rattengift – hochdosiertes Vitamin K1 – auch noch angemessen frühzeitig durch den Tierarzt gespritzt werden kann – sind die Überlebenschancen gut. Wenn diese Behandlungen erfolgt sind und der Hund noch keine typischen Symptome der Rattenvergiftung u.a. Blutungen gezeigt hat – ist die Prognose gut bis sehr gut
- Als Vorsorge zum Beispiel für den Urlaub: Vitamin K1 in Tropfenform sind frei in der Apotheke erhältlich – das ist aber nur eine Erste Hilfe-Maßnahme. Hochdosiert gespritztes Vitamin K1 und je nach Ausprägung der Symptome auch eine intensivmedizinische Betreuung durch den Tierarzt sind dadurch nicht zu ersetzen!
Überlebenschancen bei Schneckenkorn
- WICHTIG: Die Beschreibungen auf den Verkaufsverpackungen von Schneckenkorn, zum Beispiel als „giftfrei“, können irreführend und falsch sein!
- WICHTIG: Schneckenkorn wirkt auch, wenn der Hund nach dem Spaziergang seine Pfoten abgeleckt und dabei zwischen den Zehen eingetretenes Schneckenkorn aufnimmt. Es genügt aber auch wenn der Hund durch bereits aufgelöste Giftkörner läuft, sich nachher die Pfoten ableckt!
- WICHTIG: Aufgrund des geringen Körpergewichts sind vor allem Welpen sind bei Giftköder-Attacken mit Schneckengift in großer Gefahr! Sie interessieren sich für alles und untersuchen vieles auf Freßbarkeit.
Hunde die an Schneckengift gestorbene Schnecken fressen, nehmen dabei die Giftstoffe ebenfalls auf. - In der Landwirtschaft wird Schneckenkorn teilweise im großen Stil u.a. im Gemüseanbau ausgebracht, besonders gefährlich ist dabei für die Hunde das Trinken aus Pfützen in solchen Gebieten.
- WICHTIG: Es gibt kein Gegengift gegen Metaldehyd! Die Aufnahme des Giftes vom Darm in den Körper muß deshalb so schnell wie möglich durch absorbierende Aktivkohle verhindert werden – dann sofort den Hund in die Tierklinik bringen!
- HINWEIS: Vertrauen Sie nicht (!) den Herstellerangaben auf der Verpackung. Es handelt sich um Werbeaussagen – wenn auf der Verpackung steht: Für Haustiere ungiftig. Das ist so vertrauenswürdig wie wenn sie Kalbsleberwurst kaufen – in der von Gesetzes wegen vor allem Schweineleber enthalten ist!
- Schneckenkorn kann unterschiedlich eingefärbt sein, von blau, ähnlich wie Blaukorn, grün bis rot.
- HINWEIS: Natürliche Schneckenvernichter sind Laufenten, Igel, Maulwürfe, Blindschleichen, Frösche und Kröten.
Der tödliche Wirkstoff im Schneckenkorn ist u.a. Metaldehyd. Weitere Wirkstoffe sind u.a. Methiocarb, Thiodicarb, Metaldehyd, Eisen(III)-phosphat. Metaldehyd ist ein Nervengift und führt zu Herzrasen, Muskelkrämpfen und zum Tod. Das Schneckengift schmeckt süßlich und ist für unsere Hunde nicht abschreckend. Die tödliche Dosis liegt bei Metaldehyd bei ca. 0,5 g pro kg Körpergewicht. Da das Nervengift Metaldehyd wirkt im Gegensatz zu Rattengift relativ schnell die Symptome sind oft unspezifisch und schwer zu erkennen. Metaldehyd wird im Körper zu Acetaldehyd und dann zu Essigsäure umgewandelt. Auch wenn der Hund die Vergiftung überlebt kann es in der Folge zu schweren Leberschäden kommen ein anderer Wirkstoff in Schneckenkorn ist Eisen-III-Phosphat, der für Warmblüter lt. Packungstext ungefährlich sein soll (ich würde es nicht darauf ankommen lassen).
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Verreisen mit dem Hund
Ein Urlaub mit Hund kann für beide Teile entweder sehr bereichernd oder aber auch sehr mühsam werden: Hängt ganz davon ab, ob man einen richtigen Hundeurlaub mit langen gemeinsamen Wanderungen und fröhlichen Badetagen am See plant oder ob man seinen Hund nur einfach in den Urlaub mitnimmt. Der Ortswechsel selbst, vor allem innerhalb des Landes stellt für den Hund meist kein Problem dar, nur wenn es über die Landesgrenzen hinaus geht, verlangen die gemeinsamen Ferien gewissenhafte Planung.
Der zeitgerechte Besuch beim Tierarzt, ist besonders wichtig, um abzuklären, ob der Hund gesundheitlich überhaupt in der Lage ist, zu verreisen und ob gegebenenfalls alle Einreisebestimmungen erfüllt werden können. Hunde brauchen den blauen EU-Heimtierpass, der bei Verlust des Tieres zur eindeutigen Identifikation dient. Der Heimtierpass enthält die Chipnummer des Hundes und den Vermerk über eine gültige Tollwutimpfung. Genauere Informationen über zweckmäßige Maßnahmen, resp. vorgeschriebene Impfungen im südlichen Ausland (gegen Leishmaniose, Haken- und Herzwürmer usw.) findet man auf den Webseiten der jeweiligen Botschaften und beim Tierarzt. Ich weise in diesem Zusammenhang auch auf den nächsten Beitrag über das Impfen hin. (Literaturempfehlung: Jutta Ziegler „Tierärzte können die Gesundheit Ihres Tieres gefährden“).
Das optimale Transportmittel für den Hund ist natürlich das eigene Auto, weil es dem Hund vertraut ist und der Reiseverlauf den Bedürfnissen von Hund und Mensch angepasst werden kann. Außerdem kann das gewohnte Futter mitgenommen werden. Pausen mit einem kurzen Spaziergang und der Möglichkeit zum Trinken sollten mindestens alle zwei Stunden oder einfach nach Bedarf eingelegt werden. Vor extrem langen Autofahrten, stundenlangen Eisenbahnfahrten oder Flügen mit dem Hund kann ich nur abraten. Sie sind für den Hund purer Stress.
Der gemeinsame Urlaub ist eine gute Gelegenheit, sich intensiver mit den Bedürfnissen und Interessen seines Hundes auseinanderzusetzen: Gemeinsame Ausflüge, gemeinsames Spielen, Defizite bei der Erziehung ausgleichen. Aber vergessen Sie dabei nicht auf das Wichtigste: Urlaub bedeutet Stress abbauen und sich ausruhen. Das gilt natürlich auch für Ihren Hund, deshalb sollen dem Hund nach den diversen Aktivitäten immer auch ausreichend Ruhezeit zugestanden werden.
Übrigens: Schauen Sie einmal auf unsere Literaturliste auf www.fairdog.at vielleicht hatten Sie bisher noch keine Gelegenheit das eine oder andere Hundebuch zu lesen. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit dazu.
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Was sich fairdog.at 2025 für alle Hunde wünscht!
- Wir wünschen uns, dass sich Menschen nur dann einen Hund nehmen, wenn sie Zeit für ihn haben. Zeit, ihn kennen zu lernen. Zeit, sich seinem Ausdrucksverhalten, seiner Erziehung zu widmen. Zeit, mit ihm täglich 90 Minuten lang konzentriert spazieren zu gehen. Zeit ihn zu fordern und zu fördern, wie es seinem Wesen entspricht. Zeit für ihn gut zu sorgen, solange er lebt.
- Wir wünschen uns von allen Hundebesitzern die Einsicht, dass ihr Hundewissen ihren Hund glücklicher macht und dass dieses Wissen nicht so sehr davon abhängt, wie viele Hunde sie bereits gehabt haben, sondern vor allem davon, dass sie immer wieder bereit sind, „Hund“ zu lernen: In unseren Seminaren, durch Literatur und durch hundegerechtes Training, das auf dem neu erworbenen Fachwissen aufbaut.
- Wir wünschen uns, dass Menschen verstehen, dass Hunde aus dem Kofferraum oder aus dubiosen „Züchtungen“ nur Leid bringen, weil Euer Mitleid die Triebfeder für die Geschäfte der Hundemafia ist. Ich wünsche mir, dass Tierfreunde verstehen, dass jeder durch Kauf „gerettete“ Hund neues Leid hervorruft, weil jeder Kauf solcher Tiere das Geschäft mit diesem Tierelend lohnend macht. Bitte niemals kaufen, sondern sofort die Polizei rufen!
- Wir wünschen uns, dass wir nie wieder in Hundekot treten, weder auf Straßen und Wegen, noch auf Wiesen. Weder in der Stadt noch auf dem Land. Und dass Leute, die ihre Hunde mit ihrer Notdurft (wo auch immer) alleine lassen, endlich so nachhaltig bestraft werden, dass sie endlich verstehen, dass sie für ALLES was ihren Hund betrifft, verantwortlich sind.
- Wir wünschen uns, dass die politisch Aktiven (Landeshauptleute, Landesräte und Bürgermeister) erkennen, dass Hunde in allen Bundesländern gleichermaßen fühlende und reagierende Wesen sind und dass die konfliktfreie Haltung und Führung von Hunden nur über Wissen geregelt werden kann. Wir brauchen ein neues Österreichisches Hundeführgesetz, das die Bedürfnisse von Hund und Halter berücksichtigt. (www.fairdog.at /Aktuelles). Ein Gesetz, das österreichweit realistische, verbindliche Regeln zur art- und wesensgerechten Haltung und Führung von Hunden schafft und die Haltung von Hunden an einen einheitlichen Befähigungsnachweis bindet: www.fairdog.at / Seminare!
- Wir wünschen uns die Zweckbindung der Hundesteuer für intelligente Infrastrukturen in den Gemeinden, die den Ansprüchen und Bedürfnissen von Hunden und deren Menschen gerecht werden. Wir wünschen uns viele hundefreundliche Zonen und Hundefreilaufzonen, die diese Bezeichnung auch verdienen und die eine Anpassung der Hundesteuer an besondere Leistungen der Gemeinden rechtfertigen.
- Wir wünschen uns eine faire sachliche Berichterstattung über Hunde in den Medien, die dem Umstand gerecht wird, dass nur bei 0,7 % aller Freizeitunfälle in Österreich Hunde eine Rolle spielen. Und dass in über 80% dieser Fälle, Fehler von erwachsenen Menschen zum Unfall führen.
Bernd H. Pierstorff (Clubleiter) und das fairdog-Team
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Was wir uns für 2023 wünschen
- Wir wünschen uns, dass sich Menschen nur dann einen Hund nehmen, wenn sie Zeit für ihn haben. Zeit, ihn kennen zu lernen. Zeit, sich seiner Sprache, seiner Erziehung zu widmen. Zeit, mit ihm täglich ein paar Stunden spazieren zu gehen. Zeit ihn zu fordern und zu fördern, wie es seinem Wesen entspricht. Zeit für ihn gut zu sorgen, solange er lebt.
- Wir wünschen uns von allen Hundebesitzern die Einsicht, dass ihr Hundewissen ihren Hund glücklicher macht und dass dieses Wissen nicht so sehr davon abhängt, wie viele Hunde sie bereits gehabt haben, sondern vor allem davon, dass sie immer wieder bereit sind, „Hund“ zu lernen: In Seminaren, durch Literatur und durch hundegerechtes Training, das auf dem neu erworbenen Fachwissen aufbaut.
- Wir wünschen uns, dass Menschen verstehen, dass Hunde aus dem Kofferraum oder aus dubiosen „Züchtungen“ nur Leid bringen, weil Euer Mitleid die Triebfeder für die Geschäfte der Hundemafia ist. Wir wünschen uns, dass Tierfreunde verstehen, dass jeder durch Kauf „gerettete“ Hund neues Leid hervorruft, weil jeder Kauf solcher Tiere das Geschäft mit diesem Tierelend lohnend macht. Bitte niemals kaufen sondern sofort die Polizei rufen!
- Wir wünschen uns, dass wir nie wieder in Hundescheiße treten. Weder auf Straßen und Wegen, noch auf Wiesen. Weder in der Stadt noch auf dem Land. Und dass Leute, die ihre Hunde mit ihrer Notdurft (wo auch immer) alleine lassen, endlich bestraft werden. Und zwar so nachhaltig, dass sie endlich verstehen, dass sie für ALLES was ihren Hund betrifft, verantwortlich sind.
- Wir wünschen uns, dass die politisch Aktiven (Landeshauptleute, Landesräte und Bürgermeister) erkennen, dass Hunde fühlende und reagierende Wesen sind und dass die konfliktfreie Haltung und Führung von Hunden nicht über Polizeistrafgesetze und Rassengesetze wie die derzeit geltenden, geregelt werden kann sondern nur über ein neues Hundeführgesetz, dass die Bedürfnisse von Hund und Halter berücksichtigt. (Wie in den fairdog–Clubzielen beschrieben). Ein Gesetz, das klare Regeln zur art- und wesensgerechten Haltung und Führung von Hunden schafft und die Haltung von Hunden an einen einheitlichen Befähigungsnachweis (Sachkundenachweis nach fairdog-Standard mit Hundeführschein) bindet.
- Wir wünschen uns die Zweckbindung der Hundesteuer für intelligente Infrastrukturen in den Gemeinden, die den Ansprüchen und Bedürfnissen von Hunden und deren Menschen gerecht werden. Wir wünschen uns viele hundefreundliche Zonen und Hundefreilaufzonen, die diese Bezeichnung auch verdienen und die eine Anpassung der Hundesteuer an besondere Leistungen der Gemeinden rechtfertigen.
- Wir wünschen uns eine faire sachliche Berichterstattung über Hunde in den Medien, die dem Umstand gerecht wird, dass nur bei 0,7 % aller Freizeitunfälle in Österreich Hunde eine Rolle spielen. Und dass in über 70% dieser Fälle Fehler von erwachsenen Menschen zum Unfall führen.
Bernd H. Pierstorff (Clubleiter) und das fairdog-Team
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Wie gefährlich sind (Listen-)Hunde?
Listenhunde, das sind (wie wir alle wissen) Hunde, die auf einer Liste stehen: Hunde mit (angeblich) erhöhtem Gefährdungspotential. Was das genau ist, darüber sind sich die „Experten“ in den Bundesländern auch nicht ganz einig. Im Burgenland oder in Kärnten gibt es so etwas z.B. gar nicht. Der Rest der Bundesländer setzen Pitbull, Bullterrier, Stafford, Rottweiler, Dobermann, Dogo Argentino, Tosa Inu, der Mastiff auf eine Liste, und noch ein paar Rassen, von denen ich nicht weiß, wozu sie hier überhaupt gezüchtet werden. Nein, der Schäferhund gehört nicht dazu, obwohl von ihm die meisten Beißattacken ausgehen. An zweiter Stelle steht übrigens der Dackel, dann kommt der Spaniel, usw.
Bei der allgemeinen Entrüstung über Unfälle mit Hunden wird leider übersehen, dass jeder Hund auf seine Weise und meist durch seine/n Halter/in gefährlich werden kann. Dazu braucht es keinen Rottweiler oder einen Schäferhund. Ein Spaniel, ein Dalmatiner oder ein Jack Russel-Terrier kann ein Kleinkind in fünf Sekunden tot beißen. Es liegt immer und nur beim Menschen und dem, was er aus seinem Hund macht, resp. machen darf. Denn solange jeder Depp jeden Hund wie einen Goldfisch kaufen kann, wird sich nicht viel ändern: Der sogenannte Gesetzgeber hat in den wenigsten Fällen eine Ahnung von Hunden und den Auswirkungen einer falschen Hundeerziehung. Das Schlimme daran: Nicht einmal Hundeschulen sind eine Garantie für richtige Hundeerziehung, denn Hundeschulen werden nach sehr unterschiedlichen Kriterien geleitet – auch innerhalb des großen und mächtigen ÖKV (Österreichischer Kynologen-Verband). Das soll nicht heißen, dass es nicht auch gute Hundeschulen gibt. Ich hätte nur gerne ihre Kontaktdaten. Darüber hinaus ist fairdog derzeit die einzige Hundehalter-Vertretung in Österreich, die stets aktualisierte Hundeführ-Seminare konsequent nach dem Prinzip einer gewaltfreien, motivationsorientierten aber führungsstarken Hundeerziehung anbietet und auch regelmäßig abhält.
Noch etwas zu jenem tragischen Fall bei dem ein Kleinkind durch einen nicht korrekt geführtenen Rottweiler ums Leben kam: Der Rottweiler wurde dieser Dame vom Wiener Tierquartier weitergegeben. Laut Auskunft der Tierärztin, die diesen Hund längere Zeit betreute, war der Rottweiler ein eher verschmuster. verspielter, freundlicher Hund. Er wurde getötet, weil die Amateure im Tier-Quartier nicht mit ihm zurecht kamen. Er starb einen völlig sinnlosen Tod, ebenso wie der kleine Bub, den er ahnungslos totbiss. In einer ihm bedrohlich erscheinenden Situation, völlig mit seiner Angst und seinen Instinkten allein gelassen.
Verletzungen durch Hunde könnten weitestgehend verhindert werden, wenn die Menschen ihre Hunde verstünden: Hunde sind fühlende und reagierende Lebewesen, und wenn ein Hund ein Kind verletzt, dann haben Erwachsene (Hundehalter und Eltern, bzw. Aufsichtspersonen) ihre Aufsichtspflicht verletzt. Den kindersicheren Hund gibt es nur im Film. Kinder (vor allem Kleinkinder bis zum 2., 3. Lebensjahr) werden von den meisten Hunden zunächst entweder als Spielzeug, Beute oder als Bedrohung, bzw. Futterkonkurrent wahrgenommen. Hunde sind also ganz sicher keine Babysitter! Hundeerziehung bedeutet, den Hund aus seinem Instinktverhalten herauszuholen und auf ein anderes Verhalten zu programmieren. Ein Hund muss auf seinen Platz in seinem sozialen Umfeld vorbereitet werden. Mit Know How, Geduld und Liebe. Lernen tut man das in fairdog-Sachkundeseminaren und in speziellen Coachings. Ein Aufwand, der sich lohnt.
Was ich mir persönlich zum Thema Listenhunde wünsche, finden Sie weiter oben unter "fairdog fordert: Zucht- und Importverbot für Listenhunde"