Hundefreilaufzonen müssen ein Recht für Hundehalter werden!

 

“Hunde an die Leine” bedeutet für die Politik, den Menschen eine schnelle aber nur scheinbare Sicherheit zu vermitteln. Für Hunde, die dauernd an der Leine hängen, ist sie ein schwerwiegendes Problem, denn “Leine” bedeutet für den Hund fast immer Unsicherheit und damit Stress.

Hunde, die ständig an der Leine geführt werden, reagieren in Grenzfällen (und das sind neue, für sie ungewöhnliche Situationen) generell aggressiver als Hunde, die durch freien Auslauf Erfahrung mit unterschiedlichen Situationen gemacht haben.

Hunde sind Rudeltiere und brauchen zum Stress- und Aggressionsabbau auch ein erfülltes Sozialleben. Freilauf ist für Hunde ein unentbehrliches Training für richtiges Sozialverhalten, denn beim Freilauf werden im ständigen Spiel zwischen Bewegungsfreiheit und Gehorsam die Bindungen zwischen Hund und Mensch gefestigt – ein ganz wichtiger Faktor bei der Erziehung des Hundes. Freilauf bedeutet für den Hund Erfahrungen sammeln, Impulse verarbeiten und lernen, seinem “Rudelführer” und anderen Hunden zu vertrauen.

Man kann und soll jeden Hund zum Gehorsam erziehen. Aber Gehorsam darf nicht bedeuten, dass das Bewegungstier Hund ständig nur bei Fuß oder an der Leine geht. So wie für uns alle muss es auch für Hunde Freiräume zwischen den geregelten Lebensräumen geben. Freilauf kann durch nichts – auch nicht durch einen Garten – ersetzt werden. Hunde, die ständig am Freilauf gehindert werden, werden entweder krank oder aggressiv. Oder sie suchen sich Freiräume, indem sie abhauen.

Hundefreilaufzonen können und sollen Lebensräume für Hund und Mensch sein.

Was aber ist nun eine geeignete Hundefreilaufzone? Hundefreilaufzonen sollten Lebensräume für Hund und Mensch sein. Sie sollten deshalb mindestens ein eingezäuntes Areal von 3000 bis 5000 m² oder ein Freilandareal von wenigstens 7000 m² umfassen. Ein paar Bäume, ein paar Sträucher wären auch nicht schlecht. Eine Wasserstelle wäre toll! Naja, man wird ja noch träumen dürfen.

Die Realität sieht leider anders aus: Hundezonen sind Großteiles hässliche, viel zu kleine, nicht oder schlampig eingezäunte „Kackwiesen”, die jeden Gestaltungswillen vermissen lassen. Es ist einfach zynisch, Hundehalter Forderungen und Regelungen auszusetzen, die eine artgerechte Haltung ihres Hundes praktisch unmöglich machen. Eine artgerechte Haltung mit genügend Freiraum und sozialen Kontakten ihres Hundes ist vielfach nur noch über permanenten Gesetzesbruch möglich.

Hunde sind Bewegungstiere: Sie brauchen – so wie wir Menschen – Raum. Und sie müssen frei spielen und schnuppern dürfen um ihre sozialen Kontakte pflegen zu können. Gut geplante Hundefreilaufzonen erhöhen die Lebensqualität aller Menschen, weil sie landschaftlich ästhetische Räume (z.B. Hunde-Parks) darstellen können und sollen, in denen sich Menschen mit Hund gerne aufhalten. Hundefreilaufzonen sollten keinesfalls als Hundeklos missverstanden werden. Richtige Hundefreilaufzonen sind Lebensräume zum Wohlfühlen. Die Aufgabe der Politik ist es, solche Lebensräume zur Verfügung zu stellen und ihre sinn- und rücksichtsvolle Nutzung zu gewährleisten. Auch Hundehalter sind Wähler und vor allem steuerzahlende Bürger mit Bedürfnissen. Sie und ihre Hunde haben ein Recht darauf, dass diesen Bedürfnissen Rechnung getragen wird.

Kommunen, die diesen Bedürfnissen Rechnung tragen sollen auch das Recht haben, eine entsprechend angepasste Hundesteuer einzuheben. Ich verstehe, dass man da mit 20, 30 oder 50 Euro im Jahr nicht auskommt. Vernünftig denkende Hundehalter auch.

Wie denkt Ihr darüber?

 

 

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