Die Hundemafia und unser Mitleid

 

Wir Österreicher sind Weltmeister im Spenden und im Retten von Hunden aus Ländern, die Hunde nur als Geldquelle aus dem unerschöpflichen Reservoir von ahnungslosen, vor allem aber mitleidsvollen Hundefreunden aus Österreich sehen. Spanien, Portugal, Zypern, Griechenland, Serbien, Rumänien, Italien, usw. Länder, die Hunde derart miserabel behandeln, dass sich österreichische Tierfreunde regelmäßig dazu veranlasst sehen, diese aus deren Tötungslagern zu befreien und sich damit Schwierigkeiten in einem von ihnen nicht erwartetem Maß einzuhandeln. Zumindest aber enorme, oft lebenslange Tierarztkosten und massive Erziehungs-probleme, weil diese Tier meist keine sozialisierende Jugendphase erleben durften. Das Perfide an diesem Geschäft: Unser Mitgefühl, das Mitleid der Menschen ist der Schlüssel zum Geschäftserfolg dieser Typen und die Grundlage für weiteres Tierleid.

Es gibt nur einen Weg, den Horror, der aus dem Wirken der internationalen Hundemafia resultiert, zu beenden: strengste Gesetze (die wird es nicht geben, dazu sind unsere Politiker zu sehr mit sich selbst beschäftigt) und den Mut, die Rettung dieser Hunde abzulehnen. Das klingt grausam, aber wenn man weiß, dass jede Hunderettung das Leid weiterer Hunde bedeutet, kann man sich vielleicht zum Nachdenken durchringen und ein bisschen „Grausamkeit“ zulassen. Besser ein paar Generationen dieser armen durch verheerende Zuchtbedingungen und schlechte Ernährung meist schon als Babys organisch und seelisch zerstörten Tiere sterben zu lassen, und damit die „Zucht“ weiterer todkranker Generationen unwirtschaftlich zu machen, als die Geldgier dieser „Züchter“ durch Verkaufserfolge über unser Mitleid zu nähren. Das sage ich als überzeugter Tierschützer und Hundefreund. Aber eines auf jeden Fall: Wenn Ihr solche „Händler“ beobachtet: Ruft sofort die Polizei!

Und was unsere südlichen Nachbarn und deren gestörtes Verhältnis zu Hunden betrifft: Ist es wirklich so erholsam, seine kostbaren Ferien in einem Land zu verbringen, wo man Tiere vor Euren Augen verhungern lässt und mit Füßen tritt? Ich selbst reise schon lange nicht mehr in den sogenannten „sonnigen Süden“. Erstens weil ich das Leid der Tiere dort nicht ständig vor Augen haben will und zweitens weil ich Menschen, die Hunde und Katzen wie Abfall behandeln, nicht mag. Weder als Mitmenschen, noch als Gastgeber. Das Problem der Hunde und Katzen in diesen Ländern, kann nur in diesen Ländern selbst gelöst werden: Durch gezielte Kastrationsprogramme, medizinische Versorgung, Aufklärung der Kinder – und entsprechende Gesetze in diesen Ländern (aber die wird es auch dort nicht geben…). Jedes Tierschutz-Projekt in diesen Ländern (wie z.B. ROBIN HOOD) verdient unsere Unterstützung. Aber wir müssen leider zur Kenntnis nehmen, dass wir das Leid dieser Tiere nicht beenden können, indem wir Hunde durch deren Ankauf „retten“. Denn jedes dieser Länder betrachtet den „Export“ dieser Hunde als Teil der Lösung seines Problems und deshalb sind die Retter dieser Hunde ungewollt zugleich auch wieder Teil des Problems, denn der Nachschub an misshandelten, vom Tode bedrohten Hunden ist in diesen Staaten unerschöpflich.

 

 

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