Abschaffung der Hundesteuer – eine gute Idee?

 

Es gibt eine neue Initiative von diversen Organisationen: Abschaffung der Hundesteuer. Klingt super, ist meiner Ansicht nach aber unrealistisch und populistisch und hat deshalb kaum Chancen, umgesetzt zu werden. Ich vermute daher viel eher einen Köder für neue Mitglieder dieser Organisationen.

Natürlich verstehe ich die Argumente, die für eine Abschaffung der Hundesteuer sprechen, denn die Hundesteuer ist ein Relikt aus dem Mittelalter (siehe Wikipedia Hundesteuer Geschichte) und war als Luxussteuer gedacht: Wer einen Hund hielt, hatte nach Ansicht des Fiskus entweder Haus und Hof zu verteidigen oder er ging auf die Jagd. Beides kein Zeichen für Armut. Nur – und jetzt wird’s ja wieder witzig: Der Adel und die Gutsherren waren von der Hundesteuer befreit.

Warum ich persönlich nicht für eine Abschaffung der Hundesteuer bin, ist schnell erklärt: Sie ist ein wichtiges Steuerungsinstrument. Z.B. gegen zu viele Hunde – vor allem in den Städten. Der Vergleich zu Katzen und Meerschweinchen, für die man ja auch keine Steuer entrichten müsse, geht ins Leere, denn Hunde können, anders als Meerschweinchen und Katzen, zu einem maßgeblichen Störfaktor im Zusammen-leben von Menschen werden. Vor allem dann, wenn sie nicht sachkundig gehalten und geführt werden. Die Hundesteuer könnte bei entsprechender Dotierung aber auch die finanzielle Grundlage zu einer wirksamen Verwaltung des Hundebestandes bilden, die für eine Reihe von Aufgaben und Kontrollen (Sauberkeit, korrekte Hundeführung, Hundeführschein, Anmeldung, Produktion und Ausgabe von Hundemarken, etc.) zuständig ist. Wer die Gegebenheiten in manchen Bezirken Wiens und diversen Sozialbauten unserer Städte kennt, weiß wovon ich rede. Außerdem brauchen wir die Hundesteuer für die Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur für Hundehalter.

Solange die Hundesteuer aber weder an einen Zweck, noch an eine Leistung der Kommunen für die Hundehalter gebunden ist, halte ich sie für unsozial und ungerecht. Derzeit fließt sie in die Gemeindekassen, ohne dass die Gemeinden zu was auch immer verpflichtet wären. Es bleibt den einzelnen Kommunen überlassen, ob und was sie für die Bedürfnisse der Hundehalter zu tun bereit sind. Das bringt gar nichts. Wenn aber eine Gemeinde eine sinnvolle Infrastruktur für Hundehalter schafft (Hundefreilauf- bzw. hundefreundliche Zonen, Hundesäckchenspender, Mülleimer in vernünftigen Abständen, usw.), dann soll sie auch das Recht haben, dafür einen Beitrag (entsprechend ihren Leistungen und Aufwendungen) einzufordern. Meine ich.

Und was ist Eure Meinung zu diesem Thema? Schreibt mir!

 

 

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